Startseite Archiv Bericht vom 29. November 2007

Michaeliskloster: Ausstrahlung über die Landeskirche hinaus

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Das „Michaeliskloster Hildesheim – Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik“ ist eine Erfolgsgeschichte. Der Ausbildungsausschuss habe „erfreut zur Kenntnis genommen, dass das Michaeliskloster eine Ausstrahlung über die Grenzen der Landeskirche hinaus entfaltet“, so die Vorsitzende des Ausschusses Petra Wallmann. Dieses „Kompetenzzentrum“ sei innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland einzigartig.

Die Einrichtung besteht aus drei Abteilungen: dem Arbeitsbereich Gottesdienst und Kirchenmusik, dem Posaunenwerk sowie der Tagungsstätte. Insgesamt würden jährlich 68 bis 70, in der Regel zwischen einem und drei Tagen dauernde Kurse durchgeführt. Davon 20 in der Zuständigkeit des Posaunenwerkes.

Im Bereich Gottesdienst und Kirchenmusik seien Seminare, die sich mit modernen Musikformen auseinandersetzen, „besonders gut angenommen“ worden. Bis zu einem Fünftel der Teilnehmenden kämen aus anderen Landeskirchen. Rund 30 Kirchenkreise hätten seit Bestehen einen Konvent im Michaeliskloster abgehalten, besondere Höhepunkte seien General- und Diakonenkonvente gewesen.

Der Bericht erwähnt darüber hinaus die Mitarbeit beim Deutschen Evangelischen Kirchentag, die unter anderem 2005 das Liederheft „Lebensweisen“ hervor gebracht hat, sowie die CD „Hallo Luther“.

„Insgesamt hat sich der interdisziplinäre Ansatz zwischen Pastoren bzw. Pastorinnen und Kirchenmusikerinnen bzw. Kirchenmusikern bewährt.“ Einen vergleichbaren Ansatz, den Gottesdienst stark von der kirchenmusikalischen Seite her zu entwickeln, gebe es sonst in keiner Landeskirche.

Weitere positive Impulse würden von der Zusammenarbeit mit dem landeskirchlichen Beauftragten für die Lektoren- und Prädikantenarbeit erwartet, der neuerdings seinen Dienstsitz in Hildesheim hat.

Regelmäßige Kooperationen – wie mit dem Haus kirchlicher Dienste, dem Pastoralkolleg, der Fortbildung in den ersten Amtsjahren, der Universität Hildesheim oder der Musikhochschule Hannover – gehören zur selbstverständlichen Arbeitsweise des Instituts. Anfänglich von Teilen der Synode geäußerte „Bedenken, das Michaeliskloster sei möglicherweise zu zentralistisch und zu wenig regional orientiert, haben sich offenbar nicht bewahrheitet“.

Mit einer Auslastung von 35 Prozent bewege sich die Tagungsstätte des Michaelisklosters im bundesdeutschen Durchschnitt des Hotel- und Gastronomiegewerbes. Im Spannungsfeld zwischen Zwängen der Ökonomie und der Qualität müsse „Qualität hier vor Ökonomie gehen“, betonte die Walsroder Superintendentin.

Die Synodale Dorothea Reda-Mecking (Bergen) machte in der folgenden Aussprache deutlich, dass auch andere Bereiche der Kirchenmusik deutlich gewürdigt werden müssten. So dürfe es keine Angst vor dem Evangelischen Kirchengesangbuch geben. „Auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist dies besonders nötig, damit es hier nicht einen weiteren Traditionsabbruch gibt.“
Vorhandene Liturgien und Gottesdienstformen sollten neben modernen Formen genutzt werden. Kirchenmusik sei auch ein Kontrapunkt als heilsame Unterbrechung des Alltäglichen. „Wir sollten uns mit niedrigschwelligen Angeboten nicht anbiedern.“