Bildungsausschuss: Wissen ohne Orientierung verfehlt seine Funktion
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Im Zusammenhang mit dem Bericht „Kirche und Bildung – Herausforderungen und Perspektiven“ hat die Synode eine Tagung mit diesem Schwerpunktthema angeregt.
Zu den Perspektiven für die evangelische Bildungsarbeit zählt der Bildungsausschuss unter anderem die Vermittlung biblisch-christlicher Glaubensinhalte im Sinne eines „Kanons“. Gestiegenen Anforderungen solle mit einer Erweiterung der bisherigen Qualifikationen begegnet werden, kirchliche Bildungsarbeit besser vernetzt werden.
Ein kirchlicher Bildungsbericht könnte nach den Worten des Ausschuss-Vorsitzenden, Rolf Bade, darstellen, dass es „außer dem Land keinen mit der Kirche vergleichbar großen Bildungsträger gibt“.
Bessere Fördermöglichkeiten für Kinder und Jugendliche insbesondere aus benachteiligten Familien – Stichwort Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit – fordert die Synode ebenso wie die „Gewinnung von Verantwortungsträgern, die bereit sind, Verantwortung aus christlicher Orientierung heraus zu übernehmen“.
Die kirchliche Bildungsarbeit sehe sich angesichts einer zunehmenden Zahl von nicht getauften Kindern und Jugendlichen herausgefordert. Angesichts einer Quote von rund einem Drittel von Kindern im Elementarbereich mit Migrationshintergrund müsse sich evangelische Bildungsarbeit fragen lassen, „worin ihr originärer evangelischer Beitrag“ bestehe.
Als drängendes Thema wird Armut beschrieben. Besonders Armut von Kindern und Jugendlichen „beeinträchtigt ihre Entwicklungs- und Bildungschancen“.
Eine weitere Herausforderung beschreibt der Bericht mit dem Stichwort Verantwortung in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts: In Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Bildung, Gesundheit und Soziales würden heute exzellente Kompetenzen verlangt. „Ohne ein menschliches Maß und ohne eine entsprechende Orientierung verfehlt Wissen jedoch seine dienende Funktion.“ Schließlich habe evangelische Bildungsarbeit gegenüber gegenwärtiger „Subjektorientierung“ die Relevanz von religiöser Gemeinschaft hervorzuheben.
Das Priestertum aller Getauften begründe die Notwendigkeit evangelischer Bildungsarbeit, „um den Einzelnen mit biblischen Texten und Glaubensinhalten vertraut zu machen und ihm eine reflexive Auseinandersetzung mit diesen Texten und Aussagen zu ermöglichen“. So formuliert der Bericht den Zusammenhang von Kirche und Bildung. Gott, Mensch und Welt müssten immer wieder neu gelesen, buchstabiert und in einen Sinn- und Orientierungsrahmen gestellt werden.