Startseite Archiv Bericht vom 29. November 2001

"Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein"

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Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann hat in ihrem Bericht vor der Synode daran erinnert, dass „Krieg nach Gottes Willen nicht sein soll“. 1948 hatten sich die christlichen Kirchen auf ihrer ersten Vollversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg in Amsterdam auf dieses gemeinsame Wort verständigt. Deshalb, so Käßmann, habe sie persönlich „allergrößte Mühe“ mit dem militärischen Vorgehen in Afghanistan. Ihres Erachtens hätten „zunächst energisch zivile Mittel zur Terrorbekämpfung eingesetzt werden müssen“. Dennoch achte sie andere Haltungen und respektiere die Gewissensentscheidung eines jeden Einzelnen.

Für die Landesbischöfin bringe die jetzige Koalition gegen den Terror viele Fragen mit sich, wie die nach Grosny, den Menschenrechten in China und der Rolle der UNO in diesem Krieg. Käßmann rief dazu auf, „zu Friedensstifterinnen und Friedensstiftern zu werden“.

Dass zu einem Frieden selbstverständlich der Dialog der Religionen gehöre, unterstrich die Landesbischöfin ausdrücklich. „Es wird darum gehen, auch die Begegnung im Alltag zu suchen“, sagte Käßmann und warnte zugleich vor einer Religionsvermischung. Mit Blick auf die Handreichung des Rates der EKD, „Zusammenleben mit Muslimen in Deutschland“, aus dem Jahr 2000 machte Käßmann auf die notwendige Unterscheidung zwischen multireligiösem und interreligiösem Gebet aufmerksam. Die Gemeinden forderte die Landesbischöfin auf, „im Sinne menschlicher Verbundenheit mit innerer Anteilnahme gleichsam nebeneinander zu beten.“