Startseite Archiv Bericht vom 29. November 2001

Käßmann: Bei der Bildung „den ganzen Menschen in den Blick nehmen“

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„Bildung ist tatsächlich ein "Mega-Thema", das ist mir im vergangenen Jahr deutlich geworden.“ sagte Margot Käßmann in ihrem Bericht vor der Landessynode. Im Laufe des Jahres hatte die Bischöfin viele Schulen, Fachhochschulen und Universitäten im Bereich der Landeskirche aufgesucht.

Der entscheidende Vorteil des christlichen Bildungsbegriffs gegenüber anderen laute: „Der ganze Mensch ist im Blick.“ Die christliche Erziehungs- und Bildungsaufgabe beziehe sich indes nicht nur auf die Schule, Eltern hätten eine Erziehungsleistung zu erbringen und bräuchten dabei Erziehungsbeistand. Auch Kindergärten könnten Entscheidendes für eine religiöse wie kommunikative Erziehung beitragen, ebenso wie Gemeinden, kirchliche Akademien und Bildungswerke.

Ausführlich ging Margot Käßmann auf den Religionsunterricht ein. Schülerinnen und Schüler begegneten hier gelebtem Glauben, gelebter Überzeugung. Viele Lehrkräfte würden sich „mit außerordentlichem Engagement“ darum bemühen, ihre Erziehungs- und Bildungsaufgabe wahrzunehmen. Kontakte zwischen Kirche und Schule sollten gefördert werden: „Wir dürfen die staatlichen Schulen nicht allein lassen mit den Herausforderungen, vor denen sie stehen.“

Zur Diskussion um einen islamischen Religionsunterricht, sagte die Bischöfin: „Ich halte einen solchen Unterricht für dringend geboten!“ Solange es keine autorisierte Vertretung der Muslime als Religionsgemeinschaft im Sinne des Grundgesetzartikels 7 gebe, sollte die Verantwortung für die Inhalte in staatliche Hand gegeben werden, schlug die Bischöfin vor.