Zukunftsfähigkeit der Kindertagesstätten
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Bei der Landessynode ging es auch um die Zukunftsfähigkeit der evangelischen Kindertagesstätten (Kita) und die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Diakonieausschuss-Vorsitzende Ines Trzaska (Sprengel Hannover) hob die Bedeutung des Themas hervor: „Es ist das größte kirchliche Handlungsfeld.“ Rund 800 Kitas mit 56.000 Kindern und 10.500 Mitarbeitenden seien in Niedersachen in evangelischer Trägerschaft. Das entspricht rund 20 Prozent aller Kitas. Damit einher gingen auch Herausforderungen, ergänzte Finanzausschuss-Vorsitzender Steffen Creydt (Sprengel Hildesheim-Göttingen). Gemeinsam stellten sie den Mitgliedern der Landessynode einen Bericht über die Zukunftsfähigkeit der Kitas und der Ausbildung der pädagogischen Fachkräfte vor.
In der vergangenen Tagung wurden der Finanz- und Diakonieausschuss von den Synodalen gebeten, eine Regelung zu finden, die diese Einrichtungen zukunftsfähig erhalte. Etwa durch die Überprüfung der Ausbildungskapazitäten der eigenen Fachschulen, einer zeitgemäßen Ausbildung mit entsprechender Ausbildungsvergütung sowie der Überprüfung der landeskirchlichen Finanzierung.
Jährlich 26,7 Millionen Euro werden über die Kirchenkreise in den Kitas eingesetzt, so Creydt. Ob dies langfristig finanzierbar sei, sei nicht der Auftrag des Unterausschusses gewesen. Allerdings seien die Kosten für die Kitas von volkswirtschaftlichem Nutzen, so der Bericht der beiden Ausschüsse: Mit jedem Euro Betriebskosten würden 3,4 Euro bis 4 Euro für die öffentlichen Kassen erwirtschaftet. Betreuungsangebote sorgten zudem für hohe Attraktivität der Kommunen.
In Niedersachsen bestehen sieben evangelische Fachschulen, sechs davon in der Landeskirche Hannovers. Auch diese Ausbildung unterstütze die Landeskirche mit 1,2 Millionen Euro. Klassen könnten erst ab 22 Schülerinnen und Schülern gefördert werden, in einigen Regionen seien jedoch die Klassengrößen kleiner. Daher solle politisch mit dem Kultusministerium eine Regelung erreicht werden.
Die Synodale Ute Szameitat (Sprengel Lüneburg) wies zudem darauf hin, dass es keine Vergütung der vierjährigen Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin gebe – obgleich die TVÖD eine solche ermögliche. Dies wirke sich negativ auf die Attraktivität aus.
„Eine Ausbildungsvergütung ist ein dickes Brett“, sagte der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen (DWiN), Hans-Joachim Lenke. Der TÖVD sei in Einzelfällen, aber nicht flächendeckend vorgesehen. „Der Fachkräftemangel fällt uns überall auf die Füße“, so Lenke. Dies könne zu Leistungseinschränkungen führen. „Wir haben eine Mangelsituation und das wird einige Jahre anhalten.“
Instrumente zur Stärkung des evangelischen und religionspädagogischen Profils stünden grundsätzlich zur Verfügung und müssten angewendet werden. In nicht allen Kirchenkreisen seien diese jedoch verbindlich. Für eine vollkommene Novellierung der Kita-Finanzierung bestehe zurzeit keine Notwendigkeit.