Startseite Archiv Nachricht vom 04. Mai 2017

Fonds "Missionarische Chancen" ist ein Erfolgsmodell

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Der Fonds „Missionarische Chancen“ hat seit dem Jahr 2015 insgesamt 21 Projekte aus der Landeskirche mit einem Gesamtumfang von  mehr als 2,3 Millionen Euro bezuschusst. Grundgedanke sei es, Kirchenaustritten mit missionarischen Aufbrüchen wirkungsvoll entgegenzuwirken, hob Bodo von Bodelschwingh (Osnabrück), Vorsitzender des Bewilligungsausschusses, in seinem Bericht vor der Landessynode hervor.

Gefördert werden bis zu 75% der Kosten missionarischer Projekte in Kirchengemeinden, Kirchenkreisen sowie in landeskirchlichen und diakonischen Einrichtungen. Die großzügige Bezuschussung soll dazu anregen, auch unkonventionelle Wege zu gehen, damit das Evangelium lebensrelevant, milieusensibel und begeisternd in unterschiedlichsten Formaten verkündigt wird, heißt es im Aktenstück zum Bericht.

Die einzelnen Fördersummen reichen von eher geringen Beträgen, wie z. B. 1.500 Euro für ein Migrationsorchester, über mehrere tausend Euro, etwa für Gemeinde-Cafés, bis hin zu mehr als 370.000 Euro für die Einrichtung von Personalstellen, um innovative Gemeindearbeit sicherzustellen.

Laut Aktenstück konnten durch die Zuschüsse teilweise in erheblichem Maß weitere Drittmittel eingeworben werden. Das Gesamtvolumen der Projekte mit Eigen- und Drittmitteln beläuft sich damit auf mehr als 4 Millionen Euro. Durch den Fonds „Missionarische Chancen“ tragen die Akteure an der Basis der kirchlichen Landschaft in besonderem Maße dazu bei, dass die Ideen und Vorstellungen, wie Kirche in Zukunft aussehen kann, erprobt und praktiziert werden.

In der anschließenden Aussprache wies Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy (Stade) auf die Verbindung zur geplanten Verfassungsänderung hin, die eine Pluralisierung von Gemeindeformen vorsieht. „Der Fond ist außerordentlich nützlich und wichtig, neue Gemeindeformen auszuprobieren und als Kirche missionarisch präsent zu sein.“

Kritischen Rückfragen aus dem Plenum zur Nachhaltigkeit der geförderten Projekte entgegnete die Synodale Dr. Bettina Siegmund (Leer): „Schon bei der Projektplanung entsteht ein Aufbruch, der aus den Frustrationserfahrungen von Kürzungs- und Sparmaßnahmen herausführt.“ Wichtig sei es, die Möglichkeit zum Experiment zu lassen und dabei auch Rückschläge in Kauf zu nehmen, so Siegmund.

Superintendent Mirko Peisert (Hildesheim), Mitglied des Bewilligungsausschusses, forderte dazu auf, den Fonds noch stärker zu bewerben. „Die Förderung ist ein Erfolgsmodell, das dort zu ‚Kondensationspunkten‘ ermutigt, wo Glaube ansonsten verdunstet.“ Er verwies zudem auf die Förderkriterien, wonach explizit missionarische Maßnahmen und nicht grundständige Gemeinde- oder Kirchenkreisaufgaben finanziert werden sollen.

Unter www.fonds-missionarische-chancen.de sind alle bisher geförderten Maßnahmen in einer Landkarte aufgeführt. Der Jugenddelegierte Ruben Grüssing (Rhauderfehn) regte an, die Projekte auf der Homepage ausführlicher darzustellen, um als „best practice“-Beispiele auch andere zu kreativen Ideen anzuregen. „Mit der Internetpräsenz ist ein Anfang gemacht, der fortwährend ausgebaut wird, um umfassend über die Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren“, sagte Bodo von Bodelschwingh am Schluss der Aussprache.