Startseite Archiv Bericht vom 12. Mai 2011

Aussprache zum Bericht über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

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Landessynodale Wencke Breyer (Hannover) dankte als stellvertretende Vorsitzende des Jugendausschusses für den Bericht.
Er mache deutlich, dass die Landeskirche die Probleme ernst nimmmt, besonders die Thematik der Kindeswohlgefährdung.

In der Kinder- und Jugendphase wird das Fundament für die weiteren Lebensphase gelegt, stellte Breyer fest. In dieser Phase fänden Kinder und Jugendliche eine erste positive Erfahrung und Bindung an die evangelische Kirche. Dies sollte Motivation genug sein, sich als Landeskirche in diesem Bereich zu engagieren.
Die Jugendlichen sollte dabei grundsätzlich an wesentlichen Entscheidungen und Konzepten partizipieren. Es müsse allerdings überprüft werden, ob die vorhandenen Instrumentarien ausreichten.

Auf dem Weg zu einer jugendsensiblen Kirche müssten Strategien entwickelt werden, die Kinder und Jugendliche nicht vereinnahmten, sondern sie in ihren Interessen ernst nähmen, sie als Subjekte der aktuellen Kirche und nicht nur als Zukunft der Kirche betrachteten, so Breyer.

Jugendliche lebten heute selbstverständlich in realen und virtuellen Welten. In diesem Kontext gestalten sie bereits jetzt Kirche von morgen. Hier bräuchten Jugendliche fachkundige Begleitung, um verantwortlich sich in diesem Bereich zu bewegen.

Martin Runnebaum, Pastor in Gyhum, fragte kritisch an, ob die Kirchenkreise bei der Fraktionierung von Diakonenstellen immer realistische Konzepte aufstellen würden. Dies müsse das Landeskirchenamt kritisch begleiten.

Der ostfriesische Synodale Friedrich Pralle machte auf die „schlummernden Ressourcen“ aufmerksam, die gerade in den Jugendbildungsstätten lägen. Hier sei durch die Kürzungen der landeskirchlichen Zuwendungen manches in eine Schieflage geraden.

Superintendent Michael Thiel (Gifhorn) wies auf das nötige Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlichen hin. „Es scheint manchmal so, als ob nur dort Arbeit möglich sei, wo Hauptamtliche tätig sind. Ehrenamtliche Jugendliche tragen aber auch zu einem großen Teil dazu bei, dass andere Jugendliche sich engagieren“, so Thiel. Hier müssten Jugendliche mit ihren Kompetenzen noch stärker ernst genommen werden.

Die Bedeutung der Kirchenmusik für die Kinder- und Jugendarbeit nahm der Gehrdener Synodale Jürgen Haake in den Blick.

Der Geistliche Vizepräsident des LAndeskirchenamtes und frühere Landesjugendpastor Arend de Vries wies darauf hin, dass viele Inhaberinnen und Inhaber von Jugendgruppenleiterkarten (Juleika) nicht immer ein adäquates Betätigungsfeld für ihre erworbenen Fähigkeiten innerhalb der Kirche finden würden. „Denken wir da noch zu sehr in einzelnen Arbeitsfeldern, so dass uns nicht immer eine gute Vernetzung gelingt?“

Nach theologischen Inhalten in der Jugendarbeit wie z.B. dem Konfirmandenunterricht fragte Dr. Sabine Hellweg, Synodale aus dem Alten Land.

Karin Aulike aus dem Sprengel Lüneburg regte an, bei einer der nächsten Synodentagungen Jugendliche selbst zu Wort kommen zu lassen.

Eine grundsätzliche theologische Auseinandersetzung mit den Folgen der Reaktorkatastrophe von Fukushima mahnte Rolf Bade (Hannover) an. „Was sagen wir Kindern und Jugendlichen angesichts der Bilder aus Japan Ist noch alles gut, an Gottes guter Schöpfung?“ Theologisch begründete Antworten seien dringend notwendig. „Von uns wird erwartet, dass wir uns hier positionieren.“ Denn die Menschheit sei dabei, sich ihrer Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung zu entziehen.

Kerstin Dede, Synodale aus Hannover, stellte den Antrage zur Förderung der Kinder, Jugend- und Konfirmandenarbeit mehr Personal einzustellen, da die Auslastung der Diakoninnen und Diakone in diesem Bereich an ihre Grenzen gekommen sei.

Dr. Kerstin Gäfgen-Track, Oberlandeskirchenrätin und zuständige Dezernentin wies in ihrer Schlussbemerkung auf die aktuelle Bertelsmann-Studie zum ehrenamtlichen Engagement von Jugendlichen hin. Demnach engagieren sich Jugendliche allgemein weniger als in den Vorjahren, in der Kirche dagegen nehme das Engagement von Jugendlichen zu. „Dies ist ein Pfund, mit dem wir wuchern müssen.“ Bessere Kommunikation mit Jugendlichen und mehr Partizipation von Jugendlichen sei daher nötig. „Es wäre auch eine gute Idee, einen Tag der Juleika-Inhaberinnen und –inhaber durchzuführen analog zum Tag für Schüler oder andere Ehrenamtliche.“