Startseite Archiv Bericht vom 11. Mai 2011

Abschied von Hans-Hermann Jantzen

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Nach 20 Jahren in der Synode wurde Hans-Hermann Jantzen, Landessuperintendent i.R., aus der Synode verabschiedet. Präsident Jürgen Schneider würdigte Jantzen langjährige Tätigkeit, in der er als Landessynodaler in zwei Legislaturperioden dem Kirchenparlament angehörte, bevor er 1997 als Landessuperintendent im Sprengel Lüneburg auf die Bank des Bischofsrates wechselte. Nach dem Rücktritt von Margot Käßmann als hannoverscher Bischöfin im Februar 2010 nahm Jantzen für ein Jahr als Bischofsvikar Platz auf dem Stuhl des obersten Geistlichen der Landeskirche. „Solch eine Vita wird es nie wieder geben“ resümierte daher Schneider in seiner Würdigung.

Nachdem die Synodale Wencke Breyer (Hannover) unter stehendem Applaus der Synode eine große Dankkarte an Jantzen überreicht hatte, formierte sich ein erweiterter Synodalchor, um auf die Melodie des Udo Jürgens-Songs "Ich war noch niemals in New York" ein musikalisches Dankeschön folgen zu lassen. Michael Thiel, Superintendent in Gifhorn, hob dabei als besonderes Merkmal des scheidenden Landessuperintendenten hervor: „Sie sind immer im Chor der Synode, aber auch bei den Abendsitzungen kräftig dabei gewesen.“ Und so hieß es im Liedtext denn auch: „Du wirst uns fehlen – das ist klar, nicht nur beim Schnäpschen an der Bar.“

Jantzen nahm den launigen Text mit Humor auf. „Das ist eine Riesen-Überraschung für mich. Ich nehme Sie alle in den Arm!“ In den letzten Wochen habe es für ihn viele bewegende Abschiede gegeben. Dabei habe ihn das viele Lob manchmal auch beschämt. Er hätte gar nicht gewusst, dass er als Pastor, Studienleiter, Superintendent und zuletzt als Landessuperintendent so viel Gutes getan habe. „Wir säen als Kirchenmenschen das Wort aus und wissen nicht, was daraus wird.“ Sehr bewegend sei es daher, wenn Menschen im Nachhinein einem erzählten, was diese Worte bei ihnen bewirkt hätten.

Während der Tätigkeit in der Synode habe ihn am meisten beeindruckt, dass stets konstruktiver Streit unter Geschwistern möglich gewesen sei. „Kirche kann man nur im Konsens bauen. Auch wenn es Mehrheitsentscheidungen geben muss, ist es nötig, so viele wie möglich mitzunehmen.“

Jantzen schloss in seinen Dank auch die gute Zusammenarbeit im Bischofsrat und die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Landeskirchenamt ein. Für die weitere Arbeit wünschte er der Synode, Mut und Augenmaß bei den anstehenden Entscheidungen. „Reißen Sie Kirche und Welt nicht auseinander. Stärken Sie das missionarische Profil unserer Kirche, indem Sie theologische Kompetenz einbringen in die Zeitfragen.“
Und mit einem Lächeln gab er der Synode einen letzten Tipp mit auf den Weg: „Bedenken Sie trotzdem immer: Auch die Anderen könnten recht haben!“