Startseite Archiv Bericht vom 01. Juli 2005

Rolf Krämer: „Empfehlungen des Perspektivausschusses konsequent und zügig umsetzen“

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Rolf Krämer, juristischer Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes, hat den Synodalen eine rasche Umsetzung der Empfehlungen des Perspektivausschusses empfohlen. Ein langes Lavieren ohne klare Kursbestimmung verunsichere und schaffe „zusätzlichen Unmut.“
Zuvor erläuterte der Finanzexperte, dass in den Haushaltsjahren 2003 und 2004 die Landeskirche ein Gesamtdefizit in Höhe von 117 Millionen Euro verkraften musste. „Das ist bislang ein beispielloser Vorgang in der Geschichte unserer Landeskirche.“ Real seien die Kirchensteuereinnahmen im letzten Jahrzehnt um rund 35 Prozent gesunken.

Wie Krämer weiter ausführte, sei klar, dass die Kirchensteuereinnahmen bis 2020 um mindestens weitere 20 Prozent abnehmen werden. Daher seien die Empfehlungen des Perspektivausschusses, die Haushaltskürzungen in Höhe von rund 80 Millionen Euro bis zum Jahre 2010 vorsehen, eine „finanzpolitische Notwendigkeit.“ Wenn jetzt nicht gegengesteuert würde, wären laut Krämer spätestens 2012/13 die zum Haushaltsausgleich vorgehaltenen freien Rücklagen vollständig aufgebraucht.

Als Gründe für die rückläufigen Kirchensteuereinnahmen benannte der Vizepräsident die Veränderungen im Einkommenssteuerrecht, die demographische Kirchenmitgliederentwicklung, die schwache Konjunktur sowie die hohe Arbeitslosigkeit.

Trotz der teilweise massiven Kürzungen in bestimmten Arbeitsbereichen, sei dies kein Werturteil über die geleistete Arbeit, betonte Krämer. Wichtig sei jedoch, dass es schnell Klarheit über die zukünftigen Perspektiven gebe und die notwendigen Entscheidungen schnell auf den Weg gebracht würden. „Wichtige Dinge nur halb zu tun, ist nahezu wertlos, denn meistens ist es die andere Hälfte, die zählt.“