Startseite Archiv Bericht vom 28. Juni 2005

Landessynode mit Exkursion ins Michaeliskloster Hildesheim eröffnet

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Mit einem Gottesdienst in der Hildesheimer St. Michaelis-Kirche wurde am Mittwoch die Tagung der Landessynode eröffnet. Gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Team des Michaelisklosters, das im vergangenen Jahr als Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik eröffnet worden war.

Zwischen den Predigtteilen lud Pastorin Christine Tergau-Harms zu einem Meditationsweg durch die symbolhafte romanische Architektur ein, auf dem an verschiedenen Stationen mit allen Sinnen Theologie erlebbar werden konnte.

Im Anschluss standen Inhalte, Räumlichkeiten und Profil des Michaelisklosters auf dem Programm. Dr. Jochen Arnold, Direktor des Zentrums, referierte über die Herausforderungen des Gottesdienstes im Spannungsfeld von spätmoderner Gesellschaft und evangelischem Auftrag. Der Theologe und Kirchenmusiker umriss das Profil des Zentrums mit dem Motto „die Seele zum Klingen bringen“.

In sieben Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Synodalen mit unterschiedlichen Herausforderungen eines zeitgemäßen Gottesdienstes: Pluralität gottesdienstlicher Formen zwischen Thomas-Messe und Motorrad-Gottesdienst, Beten am Sonntag und im Alltag, Event und/oder Feier – Gottesdienst in der Spaßgesellschaft, Popmusik und Tanz im Gottesdienst sowie der Wert der Posaunenarbeit. Geleitet wurden die Workshops von Mitarbeitenden des Michaelisklosters aus den Arbeitsfeldern Kirchenmusik, Posaunenarbeit und dem Arbeitsbereich Missionarische Dienste im Haus kirchlicher Dienste.

Am Abend hielt Oberlandeskirchenrat Dr. Hans Christian Brandy einen Impulsvortrag zur Situation der Kirchenmusik in der hannoverschen Landeskirche. Er verwies auf die stetig sinkende Zahl hauptamtlicher Kirchenmusiker, deren Stellenumfang nur noch rund 115 volle Stellen umfasst. Und das bei einer weltweit bemerkenswerten Orgellandschaft und einer Fülle von ehrenamtlich Musizierenden. So singen in rund 700 Chören über 24.000 Sängerinnen und Sänger, blasen 14.000 Menschen in 800 Posaunenchören. Gerade angesichts des außerordentlichen Anteils, den Kirchenmusik an allen Kernaufgaben kirchlichen Lebens hat, ist, so Brandy, die Stellenabnahme bedenklich. Zumal mit unterschiedlichen kirchenmusikalischen Angeboten Menschen aus allen Milieus als Mitwirkende und Zuhörer erreicht werden könnten. Brandy appellierte, bei zukünftigen Stellenplanungen den Stellenwert der Kirchenmusik zu sichern.

Der Abend klang in Hildesheim mit einem bunten Programm aus. Die „Michael-Harmonists“, hauptamtliche Kirchenmusiker und Theologen des Michaelisklosters, entführten mit Melodien der Comedian Harmonists in exotische Welten. Dr. Mattias Schlicht, im realen Leben Konventual-Studiendirektor des Predigerseminars Loccum, führte als Kabarettist in die Niederungen kirchlichen und weltlichen Alltags. Nachdenkliches und Kurzweiliges bis skurril Komisches ließ kaum ein Auge trocken.

Den Abschluss des Tages bildete das Abendgebet in der inszeniert beleuchteten Michaeliskirche.