Jörn Surborg: „Kirche darf sich nicht ins Schneckenhaus zurück ziehen!“
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„Die Kirche darf sich nicht ins binnenkirchliche Schneckenhaus zurück ziehen.“ Das sagte der Vorsitzende der Synodalgruppe Offene Kirche (GOK), Jörn Surborg, am Donnerstag in einer ersten Reaktion auf die Einsparvorschläge des Perspektivausschusses. Mission und Ökumene blieben wichtige Aufgaben der Kirche. Gemeinde, Diakonie, Bildung, Kultur und gesellschaftliches Engagement seien zentrale Handlungsfelder, die auch in Zukunft zu besetzen wären, schloss sich Surborg dem Perspektivausschuss an.
Zugleich warb der Gruppenvorsitzende für ein weites Gemeindeverständnis und widersprach einer Verengung des Gemeindebegriffs auf die Parochie: „Gemeinde ist Ort des gelebten Glaubens am gegebenen Ort.“. Allerdings würden sich auch die Anforderungen übergemeindlicher Arbeit verändern.
Trotz grundsätzlicher Zustimmung zu den Sparvorschlägen des Perspektivausschusses sah Surborg drei Probleme:
Die Evangelische Fachhochschule habe auch nach jüngeren Einsichten der Synode eine wichtige „Brückenfunktion in den gesellschaftlichen Bereich hinein“. Dennoch stelle sich angesichts des dramatischen Kirchensteuerrückgangs – inflationsbereinigt 35 Prozent in den letzten zehn Jahren – die Frage: „Brauchen wir eine eigenständige Fachhochschule? Gibt es nicht andere Ausbildungsmöglichkeiten für Diakoninnen und Diakone?“ Mit Studierenden und Lehrenden der EFH werde die GOK in den nächsten Wochen das Gespräch hierüber suchen, kündigte Surborg an.
Ähnliches gab der Gruppenvorsitzende im Blick auf das Haus Kirchliche Dienste (HKD) zu bedenken: Die Einrichtung habe gerade einen „tief greifenden, Effizienz steigernden Umstrukturierungsprozess hinter sich“, jetzt dürften die – auch ehrenamtlichen – Mitarbeitenden nicht weiter verunsichert werden. Die Leistungsfähigkeit des Hauses müsse jeweils erhalten bleiben.
Schließlich hob der gelernte Journalist aus Wolfsburg die Öffentlichkeitsarbeit hervor: „Einen völligen Rückzug aus dem Printsegment im Abo-Bereich halte ich angesichts der Größe unserer Landeskirche für falsch“, beklagte Surborg Überlegungen zur Aufgabe der Evangelischen Zeitung.