Startseite Archiv Bericht vom 28. Juni 2005

Bericht des Landessynodalausschusses

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„Wenn die Kirche sich für kinder- und familienfreundliche Strukturen unserer Gesellschaft einsetzt, muss sie auch darauf achten, dass Familien und allein Erziehende mit Kindern nicht noch stärker als ohnehin schon belastet werden, sondern es hier zu einer deutlichen Entlastung kommt.“ Das sagte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses (LSA), Propst Wolf von Nordheim aus Uelzen, in seinem Tätigkeitsbericht vor der Synode am Donnerstag. Tendenzen zur Vereinheitlichung des Steuerrechtes sowie Überlegungen zu einer Erhöhung der Mehrwertsteuer stünden in Spannung zu den „beeindruckenden Bekenntnissen“ beispielsweise des Kirchentages zu Kindern und Familien. Die Verantwortlichen in der Kirchenleitung sollten alles daran setzen zu erreichen, dass das Thema angesichts der vermutlich bevorstehenden Bundestags-Neuwahlen in den Wahlprogrammen der Parteien Platz findet.

Nächstes Thema des mündlichen Vortrages war das Thema „Laienordination“ und Beauftragungen von Nicht-Ordinierten mit der Abendmahlsdarreichung. Der LSA ist der Auffassung, dass vor allem wegen der deutlich rückläufigen Finanzentwicklung und damit einher gehenden geringeren Personalausstattung und dem gleichzeitigen Interesse, in der Fläche präsent zu bleiben, „wohl eine Ausbildung neben dem klassischen Pfarrerberuf etabliert werden müsste“. Ausdrücklich ermutigt der LSA die Kirchengemeinden, bei Bedarf Anträge zur Beauftragung von Prädikanten mit der Abendmahlsdarreichung zu stellen. Auch Amtshandlungen wie Trauungen und Beerdigungen sollten Prädikanten sowie Diakone und Diakoninnen im Einzelfall übertragen werden können, „wo es nötig und möglich ist“.

Die Problematik der Endlagerung von Atommüll spitze sich in beängstigender Weise zu, berichtete der LSA-Vorsitzende. Angesichts der Äußerungen des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff in Japan, wonach Gorleben für die Endlagerung hervorragend geeignet sei, kündigte von Nordheim für November einen ausführlichen Bericht an. Die Position der Landessynode zu diesem Thema sei nach wie vor kritisch. Zudem müssten die Ergebnisse des Arbeitskreises Endlagerung energisch weiter verfolgt werden.

Schließlich betonte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses die Wahrung der Einheit der Kirche als kirchenleitende Aufgabe. Mit Sorge beobachte er, dass angesichts der aktuellen Spardiskussion „die Dinge auseinander getrieben werden“, so etwa Pastorinnen und Mitarbeiter, gemeindliche und übergemeindliche Dienste, Mission und Diakonie, Arbeit mit Kindern und Kirchenmusik. Alle seien jedoch Glieder an dem einen Leib Jesu Christi. „Es ist das Geld, das uns knapp wird, nicht die Verheißung Christi“.