Social-Media-Arbeit der Landeskirche weiterführen

Eine männlich lesbare Person steht an einem Podium und spricht.
Bild: Jens Schulze

Es sei klar, dass die Kirche in den Sozialen Medien präsent sein müsse, sagte Dr. Martin Krarup (Sprengel Stade), Vorsitzender des Ausschusses für Theologie und Kirche, am Freitag vor der Synode. Er berichtete über die Entwicklung des vor anderthalb Jahren gestarteten Projektes „Förderung und Begleitung von Social-Media-Angeboten in der hannoverschen Landeskirche“. Mit großer Mehrheit wurde der Antrag auf Fortführung der Arbeit befürwortet.

Das Projekt wurde eng vom Ausschuss für Theologie und Kirche und dem Öffentlichkeitsausschuss in Zusammenarbeit mit der EMA und dem Landeskirchenamt begleitet. „Weil es sich hier um ein Labor handelt“, betonte Dr. Krarup. Die mit Stellenanteilen beteiligten Pfarrpersonen und Diakon*innen setzten als „Sinnfluencer*innen“ unterschiedliche Akzente in den Sozialen Medien.

Die Teilnehmer*innen des Projekts „Digitale Gemeinschaft“ haben sich eine große Community in den Sozialen Medien aufgebaut: Rund 63.000 Follower*innen haben ihre Kanäle auf Instagram abonniert; dazu kommen rund 31.000 Abonnent*innen des YouTube-Kanals „Anders Amen“ und 5.000 Follower*innen auf TikTok. Die Reichweite der Konten geht aber noch weit über die Zahl der Follower*innen hinaus, da die Inhalte deutlich mehr Menschen erreichen: 220.000 Menschen konsumieren im Durchschnitt monatlich die Inhalte der Projektteilnehmer*innen via Instagram – etwa 300.000 kommen kumuliert über YouTube dazu.

Es ist deutlich geworden, dass in allen Kanälen mit den jeweils unterschiedlichen Ausprägungen die Kernaufgaben von Verkündigungsberufen vorkommen und es großen Bedarf im digitalen Raum nach solchen Angeboten gibt. Ausgehend von den Berichten der teilnehmenden Influencer*innen ist festzuhalten, dass ein Bedarf an spirituellen Angeboten in den Social-Media- Kanälen existiert und diejenigen online eine Gemeinschaft bilden, die an anderer Stelle keinen Platz in den analogen Formaten und Angeboten der evangelischen Kirche für sich finden. Die Motivation, diesen Menschen eine Anlaufstelle und einen Ort für ihren Glauben zu bieten, haben alle Influencer*innen der Landeskirche gemeinsam. Mit ihren ganz unterschiedlichen Fokusthemen erreichen sie Menschen, die sonst weniger oder keine Berührungspunkte zu kirchlichen und spirituellen Themen haben.

Die Entwicklung von Social Media insgesamt sei dynamisch, so Krarup. Das gelte auch für die Accounts der Sinnfluencer*innen, die mit ihren geschärften Profilen vor allem überregional wirken. Die spannende Frage der digitalen Gemeinschaftsbildung lasse sich in diesem Projekt gut verfolgen, erläuterte der Vorsitzende des Theologie- und Kirche-Ausschusses.

Auf Grundlage einer detaillierten Evaluation könne man heute eine Entscheidung über Fortführung, Verstetigung oder Auslaufen treffen, so der Synodale. Beide Ausschüsse sprechen sich angesichts der dynamischen Entwicklung sowohl der einzelnen Accounts als auch der medialen und gesellschaftlichen Bedeutung von Social Media mit großer Mehrheit dafür aus, das Projekt für weitere zwei Jahre zu verlängern. Da die intensive Begleitung personell durch die EMA und das Landeskirchenamt nicht mehr geleistet werden kann, regt der Ausschuss hierfür eine theologische Begleitung mit einer halben Stelle an, sowie bei zwei stark wachsenden Accounts deren Aufstockung auf jeweils eine halbe Stelle.

EMA