Chancen der Partnerschaftsarbeit mit Brot für die Welt

Menschen sitzen in Reihen an Tischen in einer Kirche, manche haben Laptops vor sich. Einige heben die Hand zur Abstimmung.
Bild: Jens Schulze

Der Vorsitzende des Ausschusses für Mission und Ökumene, Dr. Jörg Zimmermann (Sprengel Lüneburg), hat in Loccum auf der Tagung der Landessynode über die Herausforderungen und Entwicklungen in der Zusammenarbeit mit Brot für die Welt (BfW) berichtet: „Akteurinnen und Akteure der internationalen Ökumene, zu denen auch Brot für die Welt und die Diakonie Katastrophenhilfe gehören, engagieren sich für die Themen, die insbesondere auch junge Menschen beschäftigen.“ Anfang des Jahres hatte der Ausschuss die Präsidentin von Brot für die Welt (BfW), Dr. Dagmar Pruin, in Berlin besucht und sich über BfW und die Diakonie Katastrophenhilfe informiert.

Brot für die Welt, so Dr. Zimmermann, befinde sich in einem grundlegenden Transformationsprozess. In dem offenen Gespräch sei deutlich geworden, dass der Mitgliederschwund in den Landeskirchen und das sinkende Spendenaufkommen kritische Themen für die Zukunft seien. „Die entwicklungspolitische Arbeit gerät in Deutschland bei enger werdenden Spielräumen im Bundeshaushalt zunehmend unter Druck,“ erklärte Zimmermann. Gleichzeitig sei die Arbeit von Brot für die Welt angesichts globaler Krisen gefragter denn je.

Partnerschaftsarbeit und bürokratische Herausforderungen

Ein weiteres Thema war die Partnerschaftsarbeit und die damit verbundenen bürokratischen Herausforderungen. Eine solche Partnerschaftsarbeit stelle nur eine Form der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Inland dar. Weitere Angebote in den Landeskirchen seien notwendig. Zimmermann kritisierte, dass viele Informationen in den Informationskanälen versandeten und das breite Angebot von Brot für die Welt zu wenig genutzt werde. „Viele wussten etwa gar nicht, dass das Spendenaufkommen an die Superintendenturen gemeldet wird,“ sagte er. Eine stärkere Berücksichtigung in den Strategieüberlegungen im Rahmen des Zukunftsprozesses und die Betrachtung von Synergiemöglichkeiten könnten hier weiterhelfen.

Appell zum Nachdenken und zukünftige Zusammenarbeit

„Wir wollten mit diesem Antrag Informationen weitergeben und zum Nachdenken anregen,“ erklärte Zimmermann. Die Synodalinnen und Synodalen seien aufgerufen, in ihren Kirchenkreisen und Gemeinden über den Stellenwert der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit nachzudenken und nachzufragen. Dr. Zimmermann betonte auch den Stellenwert der Inlandsarbeit für Brot für die Welt. Um den Austausch zu intensivieren, werde Brot für die Welt auch anderen Landeskirchen ein Besuchsangebot machen. „Die Kirchlicher-Entwicklungsdienst-Mittel sind wichtig, denn sie sichern letztlich die großen Beträge aus den staatlichen Projektmitteln,“ fügte er hinzu. Abschließend betonte Zimmermann, dass die Verankerung der Themen von Brot für die Welt in der Fläche der Landeskirche eine Aufgabe sei, die alle Ebenen kirchlichen Handelns betreffe. „Wir müssen Brot für die Welt nicht nur in der Weihnachtszeit sehen, sondern als unsere gemeinsame Aufgabe einfordern,“ sagte Zimmermann.

Für die Synodale Uta Nadira Giesel (Sprengel Hildesheim-Göttingen) sei der Besuch ein beeindruckendes Erlebnis gewesen. Sie betonte die Bedeutung von Brot für die Welt als Partnerorganisation: „Wir haben eine gemeinsame Aufgabe, nämlich Menschen in der Weltgemeinschaft zur Seite zu stehen.“ Die Synodale Dr. Karin Köhler (Sprengel Hildesheim-Göttingen) wies zudem darauf hin, dass Brot für die Welt hervorragende Bildungsunterlagen zur Verfügung stelle: „Wenn einer Kampagne kann, dann Brot für die Welt.“

EMA