Statement der Synodalgruppen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Kirche

Eine weiblich und männlich lesbare Person stehen an einem Podium. Die männlich lesbare Person spricht.
Bild: Jens Schulze

Für die beiden Synodalgruppen "Gruppe offene Kirche" und "Lebendig - Vielfältig - Kirche" brachten die Vorsitzenden Dr. Bettina Siegmund und Ruben Grüssing in der Plenardiskussion am 7. Juni 2024 ein gemeinsames Statement ein:

"Wir haben sexualisierte Gewalt als Thema in seiner umfassenden Bedeutung nicht erkannt. Unsere Verantwortung ist es, die Auswirkungen von sexualisierter Gewalt für betroffene Personen mitzudenken und in unsere Beratungen und Beschlüsse sowohl in der Prävention als auch in Intervention, Hilfe und Aufarbeitung einzubeziehen. Dieser Verantwortung sind wir in der Vergangenheit nicht gerecht geworden.

Eine unserer Aufgaben ist es, für die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen zu sorgen. So erkennen wir als Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers unser Versagen an, dass wir die unzureichende Ausstattung der Fachstelle Sexualisierte Gewalt zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht umgehend und im notwendigen Umfang gehandelt haben. Wir haben die Folgen für die betroffenen Personen nicht ausreichend in den Blick genommen.

Erst jetzt haben wir die Trennung der Fachstelle Sexualisierte Gewalt von der Gleichstellungsarbeit beschlossen und die personelle Ausstattung der Fachstelle Sexualisierte Gewalt inzwischen signifikant erweitert. Auch die Arbeit gegen sexualisierte Gewalt in den Einrichtungen, Kirchenkreisen und Kirchengemeinden erachten wir für unerlässlich und werden hierfür kurzfristig entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.

Wir wissen, dass die nachhaltige Verankerung des Themas ohne die Beteiligung von Betroffenen nicht möglich ist. Wir werden bis zur nächsten Tagung der Landessynode Vorschläge erarbeiten, wie dieses für die Arbeit in der Landessynode sinnvoll möglich sein kann.

Diese beschlossenen Schritte erachten wir als dringend notwendig, um die Prävention und den Umgang mit sexualisierter Gewalt in unserer Landeskirche wirksamer zu gestalten. Mit diesen Maßnahmen wollen wir sicherstellen, dass das Thema die notwendige Aufmerksamkeit und Unterstützung erhält sowie grundlegend und fortwährend in unserer Kirche verankert wird."