Jugendbericht: Biographien im Fokus

Synode 28.11.2024
Bild: Jens Schulze

Im Jugendbericht des Landeskirchenamtes „Auf den Lebenswegen von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien“ warben Isabell Schulz-Grave, Kerstin Gäfgen-Track und Angelika Wiesel für einen Perspektivwechsel in der kirchlichen Bildungsarbeit, Konfirmand:innenarbeit und der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

In Zukunft sei es wichtig, sich am Leben, den Lebensformen und Milieus der Zielgruppen zu orientieren und weniger an kirchlich vorgegebenen Handlungsfeldern, heißt es in dem entsprechenden Aktenstück.

Lebensphasen und Glaubensfragen

Juliana Lemke aus der Region Bissendorf im Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte berichtete vom Projekt „Spirit Flow - Raus aus der Bubble, rein in die Inspiration!“. Das Projekt setzt auf Angebote außerhalb kirchlich etablierter Orte und will Jugendliche durch Workshops in Schulklassen, in Jugendverbänden und Vereinen und durch die Erprobung von Formen jugendgemäßer Spiritualität im Alltag stärken. Dies umfasst die stärkere Vernetzung der verschiedenen Akteurinnen und Akteure in den einzelnen Arbeitsbereichenben mit anderen zivilgesellschaftlichen Playern.

„Anknüpfungspunkte für einen Glaubensanfang gibt es ein Leben lang, nicht nur bei den Kleinen. Die Idee ist, Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und mit ähnlichen Glaubensfragen zusammen zu bringen“, erklärte Isabell Schulz-Grave.

„Die Arbeit fängt jetzt erst an“, sagte Christian Berndt (Sprengel Lüneburg) in der anschließenden Aussprache und bat das Landeskirchenamt, die unterschiedlichen Handlungsfelder, die mit und für Menschen im Alter von 0-27 Jahren arbeiten, enger zu vernetzen und gemeinsam mit ihnen eine erste konzeptionelle Grundlage für eine biografieorientierte Zusammenarbeit zu entwickeln.

Die Beratung des Berichts übernehmen der Jugendausschuss, aber auch der Bildungsausschuss und die Zukunftsausschüsse (Ausschüsse für strategische Finanzplanung, Schwerpunkte und Grundsätze).

„Angesichts des besorgniserregenden politischen Klimas und in Zeiten, in denen Kommunen soziale Leistungen für die Jugendhilfe oder auch für die Jugendarbeit drastisch kürzen, freue ich mich, dass wir eine Landeskirche sind, die sagt: Jugendarbeit ist uns wichtig und das möchten wir voranbringen“, sagte Ann-Marie Reimann (Sprengel Hannover) und appellierte an die Kirchenkreise, in diesem Bereich bloß nicht zu kürzen.

Franziska Baden (Sprengel Lüneburg) ergänzte, wie wichtig es sei, dass Werte- und Demokratiebildung schon in jungen Jahren geschehe und nicht erst, wenn die Menschen volljährig und wahlberechtigt sind. Besonders für eine solche Wertebildung sei Kirche „ein wichtiger Player, der das kann“, so Baden.