Erste 100 Tage als Präsident des Landeskirchenamts

Synode 26.11.2024
Bild: Jens Schulze

Nach exakt 114 Tagen im Amt hat Dr. Jens Lehmann, Präsident des Landeskirchenamtes, am Dienstag zum Auftakt der XI. Tagung der Landessynode eine erste Bilanz seiner Tätigkeit gezogen.

„Einen besseren Start hätte ich mir nicht wünschen können“, lautete Lehmanns Resümee, in dem er insbesondere die herzliche Begrüßung an seinem ersten Arbeitstag und die seither konstruktive Atmosphäre in den einzelnen Gremien hervorhob.

Lehmann benannte drei Hauptaufgaben, die im Fokus seiner Arbeit stehen: Zum einen die Gestaltung von effektiveren Verwaltungsprozessen. Ziel sei es, die Abläufe auf allen kirchlichen Ebenen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Der wiederaufgenommene „Verwaltungsprozess 2030“ solle hierzu konkrete Vorschläge liefern, unterstützt durch externe Expertise. „Man muss ins Detail gehen, sonst kratzt man nur an der Oberfläche“, betonte Lehmann.

Zweitens müsse eine inhaltliche Priorisierung stattfinden. Angesichts rückläufiger Ressourcen sei es entscheidend, klare finanzielle Schwerpunkte zu setzen. Diese Diskussion finde in den Gremien des Zukunftsprozesses auf „hohem Niveau“ statt.

Drittens stehe weiterhin der Umgang mit sexualisierter Gewalt und Prävention auf der Agenda. Auch wenn viel erreicht worden sei, bleibe noch einiges zu tun. Immerhin: „Wir sind auf dem richtigen Weg“, so Lehmann. Und mit Mareike Dee habe man eine kompetente neue Leitung der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt gefunden.

Erste Maßnahmen zur Bewältigung einiger Herausforderungen wurden bereits umgesetzt. So soll die neu gegründete Steuerungsgruppe IT die Digitalisierung vorantreiben. Hier komme eine durch Ruhestand freiwerdende Stelle hinzu, die das Landeskirchenamt umgestalten und stärker nutzen werde, um die vielen Projekte zu organisieren, zu verschlanken, zu ordnen und den Blick der Verwaltung auf IT-Prozesse zu schärfen.

Auch die Nutzung der Büroflächen des Landeskirchenamtes werde in Zeiten von Homeoffice überdacht. „Wir können unseren Gebäudebestand nicht weiter so nutzen, als habe sich das Arbeiten nach und durch Corona nicht verändert“, erklärte Lehmann.

Mit Blick auf die Personalpolitik zeigte sich der Präsident erfreut, dass trotz Fachkräftemangels zentrale Stellen hervorragend und kompetent besetzt wurden: „Ich stelle fest, dass wir nach wie vor und völlig zu Recht ein attraktiver Arbeitgeber sind.“

Lehmann ist sich sicher, dass die Kirchen ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft bleiben. „Mit unserer zeitlosen Botschaft und unseren engagierten Mitarbeitenden sind wir für alle Herausforderungen gerüstet.“ Die Transformationsprozesse seien kein Sprint, aber auch kein endloser Marathon, sondern vielmehr ein anspruchsvoller Langstreckenlauf.