Finanzplanung fordert Kirchenkreise

Eine männlich lesbare Person an einem Rednerpult
Bild: Jens Schulze

Dr. Fritz Hasselhorn (Sprengel Osnabrück), Mitglied des Finanz- und Planungsausschusses, stellte den Bericht zu den Planungsprozessen der Kirchenkreise für den Zeitraum 2023 bis 2028 vor. Dabei betonte er die Bedeutung von Subsidiarität und Solidarität als Leitprinzipien des innerkirchlichen Finanzausgleichs.

„Die Kirchenkreise übernehmen eine eigenständige Finanzplanung, die Stellen, Finanzen und Gebäude umfasst“, erläuterte Hasselhorn. Er hob hervor, dass die Planung an den tatsächlichen Herausforderungen der Kirchenkreise ausgerichtet sein müsse, nicht an aktuellen Aktivitäten. Eine Abkehr von der Orientierung an den Berufsgruppen hin zu einer Aufgabenorientierung sei dabei entscheidend, um den gemeinsamen Auftrag der Kirche im Sozialraum umsetzen zu können.

Kritisch äußerte sich Hasselhorn zu Vorschlägen, finanzielle Abschläge für vakante Pfarrstellen einzuführen. Kirchenkreise, die durch eine hohe Zahl von Vakanzen besonders belastet sind, würden dadurch zusätzlich noch finanzielle Abzüge auferlegt. „Die Vorstellung, wer weniger Pastorinnen und Pastoren habe, könne auch seine Arbeit einschränken, ist nicht solidarisch“, sagte er. Diese sogenannten Vakanzabschläge könnten dazu führen, dass vakante Stellen systematisch aus den Planungen verschwänden, was das kirchliche Engagement massiv gefährden würde.

Die Verlängerung des Planungszeitraums auf sechs Jahre bringe neue Herausforderungen, insbesondere angesichts knapper werdender Finanzmittel. Das Kirchengesetz biete jedoch bereits Instrumente, um flexibel zu reagieren, etwa die Anpassung des Planungsvolumens. „Wir müssen keine neuen Instrumente erfinden, sondern auf vorhandene zurückgreifen“, so Hasselhorn.

Für die Kirchenkreise wird es nun wichtig sein, Rücklagen zu bilden, um auf potenzielle Kürzungen vorzubereitet zu sein. „Die Landeskirche wird von nun an nicht mehr alle Risiken in der Finanzplanung der Kirchenkreise abdecken können“, ermahnte Hasselhorn. Eine vorsorgliche Haushaltsplanung sei unerlässlich, um den finanziellen Spielraum zu wahren.