Die XI. Tagung der 26. Landessynode treibt die Entwicklung eines eigenen Schutzkonzepts gegen sexualisierte Gewalt voran. „Auf der letzten Tagung der Landessynode in Loccum haben wir uns zwei Arbeitsaufträge gegeben“, erklärte die Vizepräsidentin der Synode, Wencke Breyer (Sprengel Hannover), am Dienstag. Neben zusätzlichen Schulungen zur Prävention für noch nicht geschulte Synodenmitglieder stehe die Erstellung eines umfassenden Schutzkonzepts im Fokus.
„Das Präsidium hat gemeinsam mit dem Rechtsausschuss den Auftrag erhalten, ein Schutzkonzept für die Landessynode zu entwickeln“, so Breyer. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus zwei Mitgliedern des Präsidiums, zwei des Rechtsausschusses und der Leiterin der Fachstelle Sexualisierte Gewalt, Mareike Dee, habe dazu im Oktober ihre Arbeit aufgenommen.
Ein erster Schritt sei die Entwicklung eines Fragebogens gewesen, der an alle Synodalen versandt wurde. „Aktuell werten wir die erhaltenen Antworten aus. Die Ergebnisse fließen dann in die einzelnen Bestandteile des Schutzkonzepts ein“, erläuterte Wencke Breyer. Die Auswertung sei jedoch zeitintensiv. „Wir haben uns entschieden, zunächst die Ergebnisse vollständig zu bewerten und erst danach mit der Erarbeitung zu beginnen.“
Schwerpunkte des Konzepts sollen klare Meldewege, die Beibehaltung eines Awareness-Teams sowie Regelungen für Abläufe und Übergänge – etwa nach Ende einer Synodensitzung – sein. Auch unsichtbare Prozesse, wie die Besetzung von Ämtern oder der Erhalt einer wertschätzenden Kultur, würden geprüft.
Die weiteren Schritte sehen vor, die Bewertung der Fragebogenergebnisse bis Jahresende abzuschließen und im neuen Jahr mit der Formulierung des Schutzkonzeptes zu beginnen. „Es ist uns wichtig, dass betroffene Personen den Entwurf kommentieren können. Wir wollen genau hinschauen, damit das Schutzkonzept zu Beginn der kommenden Legislaturperiode greifen kann“, sagte Breyer.
Geplant ist, das Schutzkonzept im kommenden Frühjahr auf der Tagung der Landessynode zu beraten und zu verabschieden.