Julius Henckel in Bassum zum Pastor ordiniert
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Bassum. Am 13. August hat Regionalbischof Friedrich Selter in einem Festgottesdienst Julius Henckel in den Pastorendienst eingeführt. Er ist mit jeweils einer halben Stelle für die Kirchengemeinden Bassum und Sudwalde zuständig und wird in einem Pfarrteam mit zwei weiteren Kolleginnen zusammenarbeiten. Zu dritt betreuen sie gut 9.000 Gemeindemitglieder in Bassum, Sudwalde und Nordwohlde.
Regionalbischof Friedrich Selter beglückwünschte die Gemeinden: „Mit Julius Henckel kommt ein junger, kreativer Pastor nach Bassum und umzu. Er ist ein kluger Kopf und interessierter Mensch, der vielseitig studiert hat und mit dem man sehr spannende Gespräche führen kann. Musikalisch haben wir ähnliche Vorlieben und ich hätte Lust, mal mit ihm Musik zu machen. Aber da müsste ich mich wahrscheinlich warm anziehen.“
Geboren 1993 in Oldenburg machte Julius Henckel nach dem Abitur einen Freiwilligendienst in Südafrika. Die Erfahrungen dort haben seine Entscheidung für das Theologiestudium beeinflusst, nachdem er zunächst mit Volkswirtschaftslehre begonnen hatte. „Mich hat damals in Südafrika beeindruckt, wie Menschenden ihren Glauben im Alltag leben, über ihn sprechen und darin Halt finden.“ Bis heute unterstützt der Dreißigjährige das Projekt „St. Peter's Childcare“ durch sein Engagement für einen Verein, der in Deutschland Spenden für die Arbeit in Südafrika sammelt. Nach dem Theologiestudium in Münster und Marburg folgte das Vikariat in Ganderkesee in der Oldenburgischen Landeskirche. Während dieser Zeit der praktischen Ausbildung habe er erfahren, dass der Kirche immer noch viel Vertrauen entgegengebracht werde.
Daran will Julius Henckel anknüpfen, der sich natürlich auch mit Kritik und Relevanzverlust konfrontiert sieht. Für ihn eine Herausforderung: „Es gibt viel Neues und Mutiges in der Kirche und es gibt eben auch den Freiraum, Dinge auszuprobieren.“ Er wird ihn nutzen. Julius Henckel ist Jazzpianist und weiß, was Improvisation heißt und leisten kann. „Improvisation bedeutet: Das, was passiert, mit einzubeziehen, aufzunehmen, sich drauf einzustellen und das Beste von jedem rauszuholen. Beim Jazz gibt‘s kein richtig und falsch, man kann aus allem was machen.“
Das klingt schon fast nach einem Rezept für die Zukunft der Kirche und passt auch zu dem Ordinationsspruch, den sich der junge Theologe ausgewählt hat: „Nehmt einander an, wie euch Christus angenommen hat zu Gottes Ehre“ (Römer 15, 7). „Ich wünsche mir, dass Kirche ein Ort wird, an dem sich alle Menschen angenommen fühlen können. Die Annahme durch Christus ist dabei für mich die Grundlage.“ Eine seiner Aufgaben wird sein, die Verbindung von Land und Stadt in den Kirchengemeinden zu gestalten. Er wolle in beiden Gemeinden das soziale Umfeld kennenlernen. Das sei in einer mehr ländlich geprägten Region oft leichter als im städtischen Raum, weiß er aus seiner Vikariatszeit.