Göttinger Theologe Manfred Josuttis gestorben - Maßgeblicher Praktischer Theologe des 20. Jahrhunderts
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Göttingen. Der Göttinger evangelische Theologe Manfred Josuttis ist tot. Er starb am vergangenen Freitag (9. Februar) im Alter von 81 Jahren, wie die Theologische Fakultät der Universität Göttingen mitteilte. Josuttis lehrte von 1968 bis zu seiner Emeritierung 2001 Praktische Theologie in Göttingen. Seine Bücher zu den Themen Predigt und Seelsorge gelten seit Jahrzehnten als Standardwerke für Pfarrer. Mit Josuttis verliere die akademische Welt "einen innovativen Denker, prägenden Lehrer und kritischen Begleiter der Praxis des Evangeliums", heißt es in der Traueranzeige der Fakultät.
Die hannoversche Landeskirche würdigte den Wissenschaftler am Montag als einen der "maßgeblichen Praktischen Theologen des 20. Jahrhunderts". Josuttis habe es verstanden, die Humanwissenschaften und besonders die Tiefenpsychologie für die Pastoraltheologie fruchtbar zu machen, sagte der Geistliche Vizepräsident im Landeskirchenamt, Arend de Vries: "Seine tiefe Frömmigkeit und seine Lebensfreude haben viele, die bei ihm studiert haben, tief beeindruckt. Seine drei Bände zur Pastoraltheologie haben zahlreiche Pastorinnen und Pastoren, die heute in der Kirche tätig sind, nachhaltig geprägt."
Josuttis wurde 1936 im damaligen ostpreußischen Insterburg geboren und studierte Evangelische Theologie in Wuppertal, Bonn und Göttingen. Er arbeitete sechs Jahre als Pfarrer im Hunsrück, bevor er 1968 auf den Lehrstuhl für Praktische Theologie in Göttingen berufen wurde. Josuttis war seit 1992 Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste in Salzburg und zugleich Universitätsprediger an der Göttinger Kirche St. Nicolai.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen