Gemeindeleben online
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Mehr als 1.000 Menschen engagieren sich in der Landeskirche – zumeist ehrenamtlich – in den Redaktionen der Gemeindebriefe. Als Dankeschön hat die Landeskirche alle Interessierten zum großen Sommerfest in die Gemeindebriefdruckerei nach Groß Oesingen eingeladen. Nach zwei Jahren digitaler Kommunikation sollte das Live-Netzwerken endlich wieder im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Das Angebot eines unkomplizierten, aber professionellen Supports durch die Mitarbeitenden der Evangelischen Medienarbeit (EMA) wussten die ehrenamtlichen Redakteure bei Eis, Pizza und Schorle zu schätzen, tauschten sich aber auch untereinander aus.
„Wir wollen uns zur Gestaltung des Layouts unseres Gemeindebriefs Anregungen holen“, sagt Kerstin Geloneck. Die Küsterin aus Hänigsen hat sich im vergangenen Jahr gerade in die Redaktionsarbeit reingefuchst, jetzt steht zu Beginn des kommenden Jahres die Fusion mit zwei Nachbarkirchengemeinden an. „Mit unserem Gemeindebrief wollen wir in Zukunft viele kleine Ortschaften erreichen, hier erhoffen wir uns Antworten zu Fragen rund um Druck und Verteilung“, sagt die Uetzerin Ulrike Elgert, die ihre künftige Kollegin begleitet hat.
Auf dem Sommerfest haben die beiden Ehrenamtlichen zusammen mit EMA-Mitarbeitenden am Know-how ihrer kirchlichen Publikation gefeilt und mit Martin Harms einen Blick hinter die Kulissen geworfen. „Bis zu 8,5 Millionen Gemeindebriefe drucken wir monatlich, schließlich beliefern wir mehr als 5.500 Gemeinden“, erklärt der Druckhauschef auf seinem Rundgang durch die „Heiligen Hallen“.
Das Motto der Gemeindebriefdruckerei „Glauben teilen“ hätte nicht besser zum Höhepunkt des Sommerfestes passen können. Denn um mit hoffnungsvollen Botschaften noch mehr Menschen zu erreichen, hat die evangelische Landeskirche zusammen mit dem Wartburgverlag ein neues Werkzeug entwickelt und offiziell vorgestellt. „Web-to-Print“ ermöglicht den Gemeindebriefredaktionen, ihren Gemeindebrief künftig über ein vernetztes Programm online zu erstellen.
„Wir haben Templates und Layouts entwickelt, die als Vorlagen für einen professionell und modern gestalteten Gemeindebrief genutzt werden können“, sagt Maike Nibergall. Die Referentin für Gemeindebriefarbeit steht den Redaktionsteams in Sachen Web-to-Print beratend zur Seite. Der Lüneburger Pfarrer Hartmut Merten hat sich mit dem kostenlosen Tool bereits vertraut gemacht und ist begeistert. „Ich freue mich auf die erste Ausgabe unseres Exemplars „Kirche und Konsorten“, sagt Merten. Gerade einmal eine knappe Stunde habe er gebraucht, um sich mit dem Programm anzufreunden.
Stefan und Antje Zimmermann, im „echten“ Leben Ingenieur und Lehrerin, sind stellvertretend für das Gemeindebriefredaktionsteam der hannoverschen Apostel- und Markus-Gemeinde gekommen und fest entschlossen, als Piloten für „Web-to-Print“ mitzuarbeiten. Dass mit dem neuen Programm alle Redaktionsmitarbeitenden von überall aus gleichzeitig an einem Gemeindebrief arbeiten können, findet beide praktisch. „Sobald bei uns alles rund läuft, wollen wir andere Gemeinden anstiften und unterstützen“, sagt Stefan Zimmermann.
Joachim Lau, Leiter der Evangelischen Medienarbeit, spielt schon Zukunftsmusik. Bislang werden Druckdaten für den Gemeindebrief mitunter auf die Homepages der Kirchengemeinden gehoben. Denkbar sei aber auch, das neue „Web-to-Print“-Programm zu nutzen, um Beiträge, Veranstaltungstipps und Reportagen aus dem vernetzten Produkt auf den Social-Media-Kanälen der Kirchengemeinden auszuspielen.
Tanja Niestroj/EMA