Startseite Archiv Tagesthema vom 18. März 2022

Hilfe für Geflüchtete in blau-gelben Treffpunkten

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Ein Ort für Austausch und Vernetzung – das war der Wunsch der ukrainischen Frauen selbst, die bereits in Burgdorf in der Region Hannover angekommen sind. Der blau-gelbe Treffpunkt ist seit Montag (14. März) täglich von 10-15 Uhr geöffnet. In jeder Kommune des Kirchenkreises Burgdorf soll so ein Treffpunkt entstehen, in dem Ehren- und Hauptamtliche beim Ankommen helfen: Wo ist was zu beantragen? Wie eine Schule für die Kinder zu finden? Auch Sprachangebote soll es bald geben, oder einen Malkurs. „Eine Frau hat nach Stiften und Papier gefragt, weil ihr Kind sehr gern malt und sie mit ihm das Erlebte so verarbeiten will“, erzählt Imke Fronia, Kirchenkreissozialarbeiterin und Leitung des Fachdienstes Migration in der Diakonie Hannover Land.

In der St. Paulus-Gemeinde in Burgdorf wurde ein blaugelber Treff eingerichtet, in dem auch Kleidung angeboten wird.

Es gehe darum, die geflüchteten Menschen zu stabilisieren, ihnen Halt nach der oft langen Flucht zu geben. „Besonders die Kinder sind nach einer Woche hier schon viel fröhlicher und können schon einige Brocken Deutsch. Man merkt, dass sie sich hier sicher fühlen, auch wenn sie den Papa natürlich vermissen.“

Dass die Einrichtung des Treffs so schnell geklappt hat, stimmt Imke Fronia froh: „Diakonie und Kirchenkreise mit den Superintendenten haben sich ganz schnell zusammengesetzt und nach Lösungen gesucht. Über den Migrationsdienst und die Kirchenkreissozialarbeit sind wir mit der Kommune vernetzt, wir arbeiten kooperativ zusammen. Allen war gleich klar, dass das eine große Aufgabe wird und haben schnell reagiert.“ 

Sprachlehrer ist Wolfgang Paetsch, Ehrenamtlicher aus der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus Burgdorf. Übersetzerin ist die Burgdorferin Marina Pilz. Bild: Stefan Heinze

Imke Fronia ist wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen berührt von der großen Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Es sei aber nicht ratsam, selbst an die ukrainische Grenze zu fahren und Geflüchtete einzusammeln – „Es wäre für alle besser, da die Strukturen der großen Hilfsorganisationen und der Bundesregierung einzuhalten, die wissen, was sie tun. Wer helfen möchte, kann das sehr gern mit einer Zeit-Spende tun: in den Treffpunkten zu helfen oder als Patin oder Pate bei den ersten Schritten begleiten.“

Auch in anderen Gemeinden gibt es bereits Treffs und viele weitere Ideen wachsen. Wo es welche Angebote gibt, können Sie in d+er laufend aktualisierten Liste nachsehen. 

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Die geflüchteten Ukrainer*innen können unter anderem deutsch lernen. Bild: Stefan Heinze