„Ich möchte mich in die Dorfgemeinschaft einbringen“

Vor zwei Jahren ist Philipp Boltze ins beschauliche Egestorf gezogen und wurde von der Kirchengemeinde mit offenen Armen empfangen.
Mehrere Personen stehen als Gruppe vor einem Fachwerkhaus mit Steinfundament, auf Rasen.
Eine männlich gelesene Person in blauem Hemd und mit Brille steht vor einer grünen Hecke.
Bild: privat
Philipp Boltze möchte sich in die Dorfgemeinschaft einbringen.

Vor zwei Jahren ist Philipp Boltze ins beschauliche Egestorf gezogen. Und für den Vertriebsleiter für IT-Lösungen war nach dem Umzug aus Karlsruhe vom ersten Tag an klar: „Da, wo ich zuhause bin, möchte ich mich für die Gemeinschaft engagieren.“ Die einen gehen zur Feuerwehr, andere zu den Schützen. Philipp Boltze ist seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Johanniter aktiv. Der Bezug zur Kirche war also schon da. Allerdings war der 57-Jährige in der Dorfgemeinde St. Stephanus zum Zeitpunkt der KV-Wahlen noch weitgehend unbekannt. „Deshalb hätte es wenig Sinn gemacht, mich aufstellen zu lassen“, sagt der Familienvater. Also ist er beim Kirchenvorstand mit dem Wunsch, sich in die Gemeindearbeit einbringen zu wollen, vorstellig geworden. „Da wurde ich mit offenen Armen empfangen – und schließlich zum KV-Vorsteher berufen“, erzählt Boltze. 

Denn auf die „Macher“ in der St. Stephanus Kirche kommt in der neuen Periode einiges an Arbeit zu. Eine der größten Herausforderungen wird sein, dass sich Elisabeth Michalek-Vogel als Pastorin und Vorsitzende des Kirchenvorstandes in zwölf Monaten in den Ruhestand verabschiedet. 
Wie viele andere Gemeinden müssen die Egestorfer ihre Aufgaben dann künftig mit erheblicher personeller Ausdünnung stemmen: Michalek-Vogels Dreiviertelstelle wird auf eine Halbe reduziert, stattdessen müssen die beiden Pastoren aus Undeloh und Hanstedt sowie eine Diakonin die andere halbe Stelle zusätzlich zu ihren bisherigen Ämtern übernehmen und zusammen statt bisher zwei, dann drei Gemeinden leiten. 

Was die Regionalisierung betrifft, glaubt Philipp Boltze den Kollegen im Kirchenvorstand gut zur Seite stehen zu können. Denn seine Ehefrau hat das Prozedere bereits in der Gemeinde am alten Wohnort der Boltzes in Karlsruhe als KV-Vorsteherin durchlaufen. „Da habe ich mir angeschaut, was gut gelaufen ist und was hätte besser laufen können“, sagt Philipp Boltze, der zusammen mit den beiden Egestorferinnen Astrid Beel-Mithoff und Susan Buchholz neu im Vorstand ist. 

Nach den ersten Sitzungen und Gesprächen im Kirchenvorstand zieht Philipp Boltze eine positive Bilanz. „In dem Gremium bringt sich jeder mit seinem Wissen ein, wird akzeptiert und gehört.“ 
Momentan nutzt er jede Gelegenheit, sich unter die Gemeindemitglieder zu mischen. Im Juli standen die Taufzeremonien in der Aue an, am kommenden Wochenende feiert die Kirchengemeinde St. Stephanus Egestorf den Heidesonntag mit Gottesdienst und anschließendem Gemeindefest. 

Eine männlich gelesene Person in blauem Hemd und mit Brille steht vor einer grünen Hecke.
Bild: privat
Philipp Boltze möchte sich in die Dorfgemeinschaft einbringen.

Der Kirchenvorstand St. Stephanus Egestorf

Anzahl der Kirchenvorstehenden: Neun Mitglieder
Jüngstes Kirchenvorstandsmitglied: 38 Jahre alt
Ältestes Kirchenvorstandsmitglied: 68 Jahre alt
Größte Herausforderung: die Regionalisierung 
Größter Wunsch für die Zukunft: sich gut auf die Zeit nach der Pensionierung von Pastorin und Kirchenvorstandsvorsitzende Elisabeth Michalek-Vogel vorzubereiten

 

Tanja Niestroj / EMA