Solidaritätsaufruf: Hochwasser in Brasilien

Andauernder Starkregen hat zu verheerenden Überschwemmungen im Süden Brasiliens geführt. Auch Menschen in unserer evangelischen Partnerkirche leiden unter den Folgen der Wassermassen. Sie benötigen dringend Hilfe.
Templo de Montenegro
Bild: ELM/ Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil

Andauernder Starkregen hat Anfang Mai zu verheerenden Überschwemmungen im Süden Brasiliens geführt. Im Bundesstaat Rio Grande do Sul gelten sie als die schwersten in der Geschichte. Zum Vergleich: Der Bundesstaat ist so groß wie Deutschland ohne Bayern.

„Das Taquari-Tal ist verwüstet. Viele Menschen vermisst. Viele Tote. Viele Menschen, die alles verloren haben. Das Tal ist ohne Wasser und Strom. Keine Krankenhäuser, keine Schulen, keine Kirchen. Alles ist mit Schlamm bedeckt. Die Gemeinden sind wie vom Erdboden verschluckt", erzählt Pastorin Cledes Markus aus Paverama.

Der Guaíba-See hat einen historischen Höchststand von fünf Metern erreicht. Inzwischen (13. Mai) ist von mindestens 140 Toten und weiteren Vermissten die Rede. Tausende von Wohnungen sind zerstört, mehr als 600.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Vielerorts sind Strom-, Wasser- sowie Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen. Die Wucht der Wassermassen trifft Rio Grande do Sul mit voller Wucht und bringt vielen Menschen Schmerz und Leid. In der Hauptstadt der Region Porto Alegre steht der Flughafen unter Wasser und ist bis Ende Mai für den Flugverkehr zunächst gesperrt. Die Regierung von Rio Grande do Sul schätzt, dass etwa 1,1 Millionen Menschen von dem extremen Wetterereignis betroffen sind.

Eine Straße und Häuser, die unter Wasser stehen.
Bild: ELM/ Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil
Viele Straßen und Häuser sind durch die Überschwemmungen unbewohnbar geworden.

Auch die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) haben die Fluten schwer getroffen. Die Situation in São Leopoldo, wo sich mit dem sogenannten Spiegelberg eines der Zentren der lutherischen Kirche befindet, ist ebenfalls angespannt. Der Pegelstand des Rio dos Sinos liegt extrem hoch. Man schätzt, dass in der Stadt rund 100.000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Im Stadtzentrum stehen die lutherische Kirche und weitere Gemeindegebäude unter Wasser.

„Es war wie in einem Titanic-Film. Sie kamen in ihrer eigenen Kleidung an, einige mit Mobiltelefonen. Aber alles andere – Computer, Autos, Musikinstrumente, Kelche, Urkundenbuch, Geld aus den Pfarreien... alles auf null gestellt“, erklärt Luis Carlos Susin, Kapuziner und Theologe aus Canoas.

385 der 497 Gemeinden des Bundesstaates Rio Grando do Sul haben bislang Schäden zu verzeichnen. Angesichts dessen stellte die Landeskirche Hannovers aus Katastrophenhilfemitteln 20.000 Euro für humanitäre Soforthilfe zur Verfügung. Der Betrag wurde vom Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) überwiesen – zusammen mit einem Betrag von 10.000 Euro Soforthilfe seitens des ELM. Auch das Gustav-Adolf-Werk (GAW) stellte bereits weitere finanzielle Mittel zur Verfügung. Dennoch werden für Notmaßnahmen und den Wideraufbau der Städte weitere finzielle Mittel benötigt. Deshalb rufen ELM und GAW weiterhin auf ihren Websites zu Spenden auf und bitten um Hilfe, um die Not zu lindern.

Ein Raum mit Tischen. Im Vordergrund ein Tisch auf dem verschiedenen Dinge liegen. An dem Tisch stehen zwei Personen. Sie tragen gelbe Handschueh und reinigen Gegenstände.
Bild: ELM/ Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil
Pastor Jair und Pastora Glorinha versuchen nach den Überschwemmungen noch brauchbare Dinge zun finden.
EMA