„Ich weiß, dass es gut wird“

Auf rot-lila Untergrund steht in gelb: Kirche mit mir - Kirchenvorstandswahl - Frühjahr 2024
Eine junge frau mit langen, braunen Haaren und schwarzem Shirt neigt den Kopf nach rechts und schaut freundlich in die Kamera.
Adelina Zibart ist 18 Jahre jung und engagiert sich gern in ihrer Gemeinde.

Hallo, ich bin Adelina Zibart, 18 Jahre jung und Auszubildende bei Volkswagen als Kauffrau für Büromanagement. Ich führe ein ganz „normales“ Jugendleben, wie alle anderen in meinem Alter auch. Ich gehe gerne raus, treffe mich mit meinen Freunden und spiele Handball. Was ich aber neben den ganzen Sachen noch mache ist, dass ich mich in der Kirche beteilige – ich bin seit vier Jahren Teamerin und seit Anfang 2023 im Kirchenvorstand.

Mein Glaube begleitet mich schon mein ganzes Leben lang, meine ersten Berührungen mit ihm hatte ich schon als kleines Kind im Kindergarten. Da meine Eltern beide religiös sind, konnte ich vieles von ihnen lernen. Aber wichtiger als die Frage, wie ich zum Glauben gekommen bin, ist, wieso ich bis heute immer noch glaube. Im jungen Alter habe ich mich damit nicht wirklich beschäftigt, ich habe zwar an Gott geglaubt, aber er war nicht präsent, wie er es jetzt ist. Erst mit meiner Konfirmation wurde mir klar, dass ich meinen Weg gemeinsam mit Gott an meiner Seite gehen möchte. Ich fühle mich bei ihm geborgen und weiß, dass ich bei ihm so sein kann, wie ich bin. Er liebt und beschützt mich, das heißt nicht, dass ich nicht weniger Probleme habe als andere, aber ich weiß, dass er an meiner Seite ist und diesen Weg zusammen mit mir geht.

Ich habe immer den Spruch „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“ (Römer 8:31) im Kopf. Dieser Spruch gibt mir Stärke und auch Hoffnung. Außenstehende werden es vielleicht nicht verstehen, wie man an etwas glauben kann, was man noch nie gesehen hat oder was oft in Frage gestellt wird. Das Einzige, was ich aber sagen kann, ist, was der Glauben für mich bedeutet und wie dankbar ich bin, dass ich diesen Weg gehen kann.

Ich und die anderen Teamer*innen begleiten Konfirmand*innen durch ihre Konfirmationszeit und sind ihnen neben unserer Pastorin Uta Heine ebenfalls eine Stütze und Ansprechperson. Als Teamer*in bist du jedoch nicht nur ein Vorbild, sondern trägst auch viel Verantwortung. Wir dürfen unsere Ideen, Gedanken und Wünsche mit einbauen und überlegen, welche Themen wir mit den Jugendlichen besprechen möchten. Es ist schön zu sehen, wie die Konfirmand*innen auch Spaß dran haben, die Themen zu besprechen und dadurch wachsen. Nicht nur die Konfirmand*innen lernen dazu, sondern ich auch. Man denkt immer, dass man schon vieles weiß, aber es gibt noch viel, was man dazu lernen kann.

Auch durch die Projekttage lerne ich immer wieder Neues dazu. Wir treffen uns circa alle sechs Wochen und lernen gemeinsam neue Sachen. Diese Projekttage planen wir Teamer*innen gemeinsam mit Frau Heine. Es ist schön, sich mit Menschen auszutauschen und zu wissen, dass man nicht alleine ist, sondern dass es Menschen gibt, die auch so eine Sichtweise haben.

„Mir ist wichtig, im Team zu arbeiten“

Anfang 2023 wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, im Kirchenvorstand für den Bereich Jugend tätig zu werden. Ich willigte ein, da ich finde, dass es gerade für Jugendliche wichtig ist, einen Ort zu schaffen, wo Sachen geklärt werden oder man einfach beisammen ist. Anfangs fand ich es persönlich schwer, da alles noch so neu für mich und ich unerfahren war, doch mittlerweile macht es mir Spaß und ich freue mich, ein Teil dieses Teams sein zu dürfen.

Ich habe viel überlegt und geschaut, ob ich mich für die Kirchenvorstandswahl 2024 aufstellen lasse, da ich Bedenken hatte, ob das alles mit der Ausbildung klappt, da ich diese nicht vernachlässigen möchte. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, mich für die Wahlen aufstellen zu lassen, da ich mir sicher bin, dass die anderen Kirchenvorsteher*innen und die Gemeinde mich immer unterstützen werden und ich mich auf Hilfe verlassen kann. Für mich ist ganz klar, dass ich mitwirken möchte. Ich möchte einen Ort schaffen, wo junge Menschen zusammenkommen und sich austauschen, Spaß haben und neue Sachen erkunden können. Es dauert natürlich seine Zeit und Vorbereitung bis alles losgehen kann, aber ich weiß, dass es gut wird. Für mich ist es wichtig, dass wir als Team arbeiten und man sich aufeinander verlassen kann, sodass alles gut passt und organisiert ist.

Pastorin: „Den Jugendlichen Rückenwind geben“

Eine Frau mit dunklen, kurzen Haaren und schwarzem Shirt steht vor hellem Hintergrund.
Bild: privat
Uta Heine ist Pastorin in der Kulturkirche Wolfsburg.

Ich freue mich sehr, dass Adelina sich entschieden hat, für den KV zu kandidieren. Es ist uns ein Anliegen, junge Menschen miteinzubeziehen. Adelina ist jetzt seit acht Monaten dabei und hat gemerkt, dass es funktioniert: Sie kann ihre Ausbildung machen und auch in der Gemeinde aktiv sein. Sie hat sich thematisch auf die Jugendarbeit konzentriert und zum Beispiel vor kurzem die Jugendnacht (zusammen mit unserem Küster) organisiert: die erste große Aktion, die sie selbst verantwortet hat. 50 Jugendliche haben gemeinsam gezeltet, Andachten gehalten, Spiele gespielt, ein Lagerfeuer gemacht und alles wieder aufgeräumt. Ich stand nur als „Rückenwind“ bei Orgafragen im Vorfeld zur Verfügung.

Adelina hat, denke ich, auch ihr Glaube geholfen, sich für den KV zu entscheiden. Sie und andere Teamerinnen und Teamer halten bei uns oft die Lesungen im Gottesdienst, sie teilen Abendmahl bei Konfirmationen aus, sprechen Grußworte – das alles stärkt ihr Selbstvertrauen. Das ist, denke ich, generell ganz wichtig: junge Menschen in ihre Verantwortung reinwachsen zu lassen, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein dastehen. Ein offenes Ohr zu haben und sie zu stärken. Aber auch: Sie herauszufordern und es ihnen viel zuzutrauen.