Hannover. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat das Straßenmagazin „Asphalt“ zum 30-jährigen Bestehen gewürdigt. „Asphalt hat sich immer klar verstanden als das Sprachrohr von Menschen, die sich durchs Leben kämpfen müssen“, sagte Weil am Mittwochabend bei einem Festakt in der evangelischen Marktkirche in Hannover. Das Magazin sei ein Teil von Hannover und inzwischen eine echte Institution, die auch über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus gewachsen sei, betonte der Politiker.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) ergänzte, das Magazin gehöre zur Stadt. „Asphalt spricht vor allem auch Themen an, die vielen Menschen dieser Stadt unter den Nägeln brennen.“ Zudem sei die Hilfe zur Selbsthilfe entscheidend: „Asphalt unterstützt auch da, wo staatliche und öffentliche Hilfe vielleicht nicht so ankommt, wie wir uns das wünschen.“
Das Magazin wurde im August 1994 vom Diakonischen Werk und dem Obdachlosen-Verein „Hiob“ als Selbsthilfe-Projekt ins Leben gerufen. Bei der Feier mit mehreren Hundert Gästen ließen die Initiatoren die vergangenen drei Jahrzehnte Revue passieren und richteten zugleich den Blick nach vorn. Asphalt bedeute 30 Jahre Engagement für soziale Gerechtigkeit und für Menschen, die sonst kaum Gehör fänden, hieß es. Durch das Programm führte der Kabarettist Matthias Brodowy, der auch zu den Herausgebern der Zeitung gehört.
Das Monatsmagazin wird ausschließlich durch bedürftige Menschen an festen Plätzen verkauft und ist nicht am Kiosk erhältlich. Jeder und jede der aktuell rund 240 Verkäuferinnen und Verkäufer behält dabei die Hälfte des Preises von 2,20 Euro für sich. Das Blatt wird derzeit in einer Auflage von rund 26.000 Zeitungen an 16 Orten in Niedersachsen angeboten. Es erscheint in drei Editionen: Hannover, Nordwest und Süd. Auf 32 Seiten berichten vier professionelle Journalisten über soziale Themen und erreichen damit rund 70.000 Leserinnen und Leser.