Lydia Stuckenberg in Hannover zur Pastorin ordiniert

Eine Gruppe von Menschen vor einer Kirche in Talaren.
Bild: Meret Köhne

Hannover. „Fürchte Dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit Dir und niemand soll sich unterstehen, Dir zu schaden.“  Unter diesem Leitvers der Apostelgeschichte ordinierte Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr am Samstag Lydia Stuckenberg zur Pastorin in der St. Nicolai Kirche in Hannover-Bothfeld.

„Niemand soll sich unterstehen, Dir zu schaden. Das heißt auch, niemand soll Sie davon abbringen, immer wieder von einer neuen Kirche zu träumen“, sagte die Regionalbischöfin in ihrer Predigt. Im Anschluss erklang der Popsong „Für immer Frühling“ der Sängerin Soffie, in dem Lydia Stuckenberg die Aussage ihres Ordinationsspruches wieder gefunden hatte.

Begleitet wurde die 28-Jährige von ihrer großen Schwester Sophie Stuckenberg, ihrer Vikariatsmentorin Bettina Praßler-Kröncke aus Elisabeth Gemeinde in Langenhagen und Jürgen Tölke vom Kirchenvorstand der neuen Gemeinde, die ihr segnend die Hände auflegten. Superintendentin Meike Riedel vom Amtsbereich Süd-Ost im Kirchenkreis Hannover überreichte die Urkunde. 

Lydia Stuckenberg ist in Gehrden geboren und in Gestorf aufgewachsen. Beide Eltern sind ebenfalls Pastoren von Beruf. Heute hat die 28-Jährige selbst zwei Kinder und möchte die Kirche familienfreundlicher machen. „Wenn ich mit meinen beiden kleinen Kindern in die Kirche gehe, fühle ich mich gestresst“ erzählt die angehende Pastorin. Gerade deshalb sei es ihr so wichtig, jungen Familien mit Kindern das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. „Wer sagt denn, dass Kirche nicht auch aussehen kann wie ein Spielplatz mit einem Café für die Eltern? Auch das kann Gottesdienst sein“, betont Stuckenberg.

Als Schülerin besuchte Lydia Stuckenberg einen Verwandten im Kinderhospiz Löwenherz. Die einfühlsamen Umgangsformen in dieser Einrichtung für sterbenskranke Kinder haben in ihr den Wunsch geweckt, selbst als Seelsorgerin zu arbeiten. „Speziell im Bereich der Trauerarbeit wird mir immer wieder die Relevanz des Pfarrberufs bewusst“, sagt die Theologin.

Nach ihrem Abitur 2014 studierte Lydia Stuckenberg daher evangelische Theologie in Göttingen. Ein Erasmus-Semester führte sie 2018 nach Sibiu in Rumänien, wo sie viel über das orthodoxe Christentum erfuhr.

Nach ihrem Vikariat in der Elisabeth-Kirchengemeinde Langenhagen tritt Stuckenberg damit ihre erste Pfarrstelle an. In Bothfeld freut sich die angehende Pastorin auf die Arbeit in einem Pfarr-Team. Zusammen mit Pastorin Dr. Helen-Kathrin Treutler wird Lydia Stuckenberg mit halber Stelle die Gemeindearbeit bereichern. „Ich freue ich mich auch schon auf die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Bei einem gut funktionierenden Team kann man viel voneinander lernen und gemeinsam Herausforderungen bestreiten“, so Stuckenberg.

Eine Frau lächelt in die Kamera
Bild: Meret Köhne
Pastorin Lydia Stuckenberg
Meret Köhne