Osnabrück hat einen neuen katholischen Bischof. Der Benediktinermönch und Weihbischof von Paderborn, Dominicus Meier, wird im Sommer sein Amt antreten. Zu den ersten Gratulanten zählten auch Vertreter der evangelischen Kirchen.
Osnabrück. Vertreter der evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen haben dem neu gewählten Bischof des katholischen Bistums Osnabrück, Dominicus Meier, gratuliert. Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Thomas Adomeit, sagte am Dienstag in Hannover: „Wir freuen uns sehr darauf, die gewachsenen ökumenischen Beziehungen zwischen unseren Kirchen auch in den kommenden Jahren weiter auszubauen.“
Der Oldenburger Bischof betonte die bereits enge Zusammenarbeit mit dem Bistum Osnabrück. Das betreffe etwa den christlichen Religionsunterricht, ethische Fragestellungen oder die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, wie den Kampf gegen den stärker werdenden Extremismus. Er hoffe, „dass es gemeinsam gelingt, wichtige Impulse in unsere Gesellschaft hineinzugeben“, sagte Adomeit.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister betonte, er freue sich über die ausdrückliche Offenheit Meiers für die Ökumene. Es gelte, die über die vergangenen Jahre gewachsenen guten und tragfähigen Verbindungen auszubauen.
Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus, ging auf das Leitwort Meiers ein: „Durch Christus werden wir zusammengeführt.“ Dieser Satz drücke auch den Wunsch der Protestanten nach einer weiterhin guten ökumenischen Kooperation aus. Als Beispiele für Zusammenarbeit und Austausch nannte Kuschnerus die Themen Notfallseelsorge, interreligiöser Dialog und assistierter Suizid.
Der Benediktinermönch Meier ist derzeit noch Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Er war am Dienstagmittag im Osnabrücker Dom vorgestellt worden und wird im Sommer sein Amt antreten. Nach der Wahl durch das Domkapitel hatte Papst Franziskus den 64-Jährigen zum Bischof von Osnabrück ernannt.
Meier hatte bei seiner Vorstellung angekündigt, sich auch dem Thema sexualisierter Gewalt in der Kirche zu widmen. Der Umgang damit müsse weiter verbessert werden. Er werde als „Hörender“ mit viel Offenheit und Neugier auf die Menschen zugehen. Er wolle auch den Dialog und die Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Kirchen und den anderen Religionen suchen.