Marit Günther als Superintendentin im Kirchenkreis Göttingen-Münden eingeführt

Eine weiblich gelesene Person im Talar steht, die Hände nach oben offen zur Seite ausgestreckt, vor einer knienden Person. Um sie stehen weitere Personen, eine mit Talar, in einem Kirchenraum.
Bild: Jeanine Rudat

Hann. Münden. Mit einem Gottesdienst in der Mündener St. Blasius‐Kirche hat Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck‐Schröder am Pfingstsonntag (19.05.) Marit Günther in ihr Amt als Superintendentin für den Amtsbereich 2 (Regionen „Adelebsen/Nörten/Untergericht“, „FriedO/Rosdorf“ und „Münden‐Mitte/Obergericht“) des Kirchenkreises Göttingen‐Münden eingeführt. Die 47‐Jährige bekleidet ihre neue Position seit dem 1. April und führt den Kirchenkreis gemeinsam mit dem leitenden Superintendenten Dr. Frank Uhlhorn. 

Darauf ging auch Dr. Adelheid Ruck‐Schröder in ihrer Einführungsansprache ein. „Zum ersten Mal gibt es in Göttingen und Münden eine Doppelspitze. Alles wird neu geordnet. Und so neu, wie die Amtsbereiche ist auch das, was du mitbringst“, wendet sich die Regionalbischöfin des Sprengels Hildesheim‐Göttingen an Marit Günther. Türen öffnen und Optionen aufzeigen sei ihr Ziel und das komme dem Kirchenkreis zu Gute.

Neue Ideen, Begeisterung, Aufbruch – in ihrer Predigt schlug Marit Günther mit dem Symbol des Kranichs einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart. Als Studentin war sie 2001 in Norwegen gewesen und Kraniche am Himmel hätten sie am Schreibtisch wieder neu inspiriert. Jetzt, im Mai 2024, sei der Geist des Wandels erneut spürbar. „Pfingsten ist ein Heiliger Geist, der beflügelt und verwandelt. Dieses Feuer und Flamme sein, dieses Gefühl kennen viele. Das umschreibt Lukas in seiner Apostelgeschichte. Doch Jesus war zwar auferstanden, aber gen Himmel gefahren, also weg, nicht greifbar. Und auch viele Menschen sind derzeit überfordert. Krieg, Pandemie, Corona, politische Kämpfe, Kirchenaustrittszahlen, Sexualisierte Gewalt, Missbrauch. Ich kenne auch die Ratlosigkeit, wenn sich alles verändert. Was ist der richtige Weg für die Zukunft? Da wünschte ich mir ein ums andere Mal, Gott würde frischen Wind reinpusten. Frischen Wind für neue Ideen, um bei all dem durchzuhalten. Und Trost, wenn die Hoffnung nicht ausreicht. Eine Kraft, die mich über mich selbst hinauswachsen lässt. Jetzt sind wir dran, um mit Liebe, Freude, Geduld, Sanftmut, Treue und Selbstbeherrschung Verantwortung zu übernehmen für den Kulturwandel, für eine Kirche, die kleiner wird.“ Günther plädierte dafür nicht stehen zu bleiben, nicht nur zurückzuschauen und nicht zu resignieren. Frieden, Wandel und Pfingsten – dafür sei in Norwegen der Kranich das Symbol und so verteilte Günther mit weiteren Helfenden Papierkraniche und an die Gottesdienstbesuchende, die auch selbst einen der Zugvögel mit einem weiteren Blatt Papier falten durften.

Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst vom Bläser‐, Flöten‐ und Vokalchor unter der Leitung von Gabriele Renneberg und Detlef Renneberg, sowie durch die Darbietung von Kirchenmusikdirektor Detlef Renneberg an der Orgel und am Flügel.

Über Marit Günther

Eine weiblich gelesene Person mit schulterlangen, blonden Haaren, Brille und blauer Bluse lächelt.
Bild: Miriam Merkel
Marit Günther ist neue Superintendentin im Kirchenkreis Göttingen-Münden.

Superintendentin Marit Günther ist 1976 in Bielefeld‐Bethel geboren. Sie studierte Evangelische Theologie in Bielefeld, Bonn, Oslo und Heidelberg sowie Kunstgeschichte in Bonn. Nach ihrem Aufbaustudiengang Diakoniewissenschaft in Heidelberg absolvierte Marit Günther ein Gemeindevikariat in Recklinghausen. Es folgten ein Sondervikariat beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln und eine Anstellung als Pfarrerin im Evangelischen Kulturbüro RUHR.2010. Von 2010 bis 2016 war sie Pfarrerin in Dortmund und Teil des Leitungsgremiums des Kirchenkreises Dortmund. Anschließend arbeitete sie als Beauftragte für den Dortmunder Kirchentag 2019 und zuletzt in Frankfurt, wo sie als Geschäftsführerin die jugend‐kultur‐kirche sankt peter gGmbH leitete.

Jeanine Rudat