Johanna Bierwirth zur Pastorin ordiniert

eine gruppe von menschen vor einer kirche
Bild: Gunnar Müller - Sprengel Hildesheim-Göttingen

Waake. Im Gottesdienst am Muttertag wurde die 29-jährige Johanna Bierwirth von Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder in der vollbesetzten Waaker Dorfkirche zur Pastorin ordiniert: „Kirche ist mittendrin und eine Playerin mit anderen im Dorf. Und Sie sind eine, die Lust hat, mit Bürgermeister*innen, der Feuerwehr, der Gemeinde und den Vereinen gemeinsam zu überlegen, was sie hier vor Ort auf die Beine stellen können.“

Bierwirth tritt im Gemeindeverbund Radolfshausen mit den Kirchengemeinden St. Cosmas und Damian in Ebergötzen, Waake, St. Petri in Landolfshausen mit der Kapelle in Falkenhagen ihre erste Pfarrstelle an.

Unter dem Hashtag „waspastorinnensomachen“ zeigen viele junge Pastorinnen in den sozialen Medien ihren Alltag. Auch Johanna Bierwirth ist dort vertreten: Ihre Ordination übertrug die 29-Jährige live auf ihrem Instagram-Account. So sahen am Sonntag nicht nur die Besucher*innen des Gottesdienstes, sondern auch ihre Follower*innen die evangelische Theologin zunächst bei der feierlichen Ordination, ihrer Einführung als Pastorin. Und wenig später, wie Bierwirth sich den Aufgaben der Evangelischen Jugend Radolfshausen und 5Kino stellte: Eier durch die Kirche balancieren, durch einen Hula-Hoop-Reifen klettern oder gesummte Lieder durch Kirchenbesucher*innen erraten. Beim Biene-Maja-Tanz aber mussten alle mitmachen.

Feierliche Gottesdienste gestalten, Ehrenamtliche und die Gemeinde motivieren, als Regisseurin und zugleich mittendrin als Teilnehmende, gestalten Pastorinnen und Pastoren feierliche Gottesdienste, motivieren Ehrenamtliche und die Gemeinde. „Das ist ein neues Bild von Kirche“, sagte die Regionalbischöfin zuvor in ihrer Ansprache. In vielem brauche es einen Kulturwandel angesichts großer Herausforderungen. Gerade auch nachdem eine Studie das Ausmaß sexualisierter Gewalt in der Kirche veröffentlicht hatte. „Passen Sie aufeinander auf, ziehen Sie Grenzen. Finden Sie heraus, was Sie tun möchten, aber auch, was Sie lassen können.“ Dazu ermutigte Dr. Ruck-Schröder nicht nur Johanna Bierwirth, sondern auch die gewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher und die Gemeinde. Christsein heiße nicht, im Hamsterrad zu laufen und das ewig Überkommene weiter wie bisher zu betreiben. „Christsein bedeutet: Gesegnet sein, den Segen Gottes weitergeben. Das ist unsere Kernaufgabe als Kirche.“

Bei der Ordination assistierten der Regionalbischöfin Martina Hofmann und Pastorin Charlotte Scheller von ihrer Vikariatsgemeinde in Göttingen, Freundin Johanna Jürgens sowie Aristid Paulisch für die Evangelische Jugend und den Kirchenverbund.

Neben dem Waaker Bürgermeister Johann-Karl Vietor (CDU) hieß auch Christhard Löber vom Kirchenvorstand Ebergötzen die junge Theologin willkommen: „Wir hätten uns keinen besseren Tag für die Ordination aussuchen können und freuen uns sehr, dass Du hier bist.“

eine weiblich gelesene Frau in einem Talar
Bild: Johanna Bierwirth / privat
Pastorin Johanna Bierwirth
Gunnar Müller / Sprengel Hildesheim-Göttingen