Orgelneubau mit dramatischer Geschichte

Zwei Orgeln in einer Kirche.
Bild: Sybille Groß

Der Festgottesdienst am Sonntag, 14. April, beginnt um 11 Uhr. Danach folgen um 14 Uhr eine Orgelvorstellung und um 18 Uhr ein Konzert.

Buxtehude. Der Weg war schwierig, aber am Ende ist es gelungen: Mit einem Festgottesdienst am kommenden Sonntag, 14. April, weiht die evangelische St.-Petri-Kirchengemeinde in Buxtehude bei Hamburg eine neue Chororgel ein. Nach der Auftragserteilung im Januar 2019 sei allein spendenfinanziert ein Instrument mit einem klaren, transparenten, farbigen und gleichzeitig kraftvollen Klang entstanden, sagte Kreiskantorin Sybille Groß dem Evangelischen Pressedienst (epd). Allerdings musste die Gemeinde bis zur Fertigstellung eine dramatische Baugeschichte überstehen.

Eigentlich handelte es sich bei dem Projekt um die Restauration und Erweiterung eines Instrumentes aus den 1970er Jahren. „Als Orgel zur Begleitung von Chören war es für eine repräsentative und hochwertige kirchenmusikalische Arbeit nur begrenzt geeignet“, schilderte Groß. Die Orgelbaufirma Rowan West im Ahrtal übernahm den Auftrag, im Juli 2021 wurde das alte Instrument in die Werkstatt nach Altenahr geschafft. Doch nur eine Woche später zerstörte das verheerende Ahrtal-Hochwasser die Werkstatt von Rowan West – und mit ihr die Buxtehuder Orgel.

Eine Orgel in einem Kirchenraum.
Bild: Sybille Groß
Die neue West-Chororgel in St. Petri Buxtehude wird am 14. April eingeweiht.
Zwei als Männer lesbare Personen blicken aus dem Inneren einer Orgel.
Bild: Christa Haar-Rathjen
Bild aus dem Inneren der Orgel mit Winfried Puschmann (links) und Christoph Keinert.

Rowan West und die Gemeinde entschlossen sich daraufhin zu einem Neubau. Doch dann kam der nächste Schlag: Im Mai 2023 starb der Orgelbauer im Alter von 70 Jahren. Nachdem seine Orgelwerkstatt den Fluten zum Opfer gefallen war, hatte Rowan West die Orgelbauer Winfried Puschmann aus Rheine und Christoph Keinert aus Zusmarshausen bei Augsburg in den Bauprozess einbezogen. Sie vollendeten das musikalische Bauwerk nach dem Tod von West.

Ein Förderverein hat Groß zufolge für den Bau Spenden in Höhe von 240.000 Euro eingeworben. Herausgekommen sei ein Instrument in barocker Klangästhetik.

Zusammen mit der großen frühromantischen St.-Petri-Orgel von Philipp Furtwängler aus dem Jahr 1859 bilde es in dem gotischen Sakralraum ein hervorragendes Ensemble. „Alle sind von dem Neubau total begeistert“, berichtete die Kreiskantorin. In dem Programm zur Einweihung heißt das neue West-Musikinstrument mit seinen insgesamt 848 Pfeifen folgerichtig „die zweite Königin“. Orgeln gelten aufgrund ihres großen Tonumfangs und ihrer Vielseitigkeit als die Königinnen der Instrumente.

epd Niedersachsen-Bremen