Bischof Karl-Hinrich Manzke geht in den Ruhestand
Seit Dezember 2009 war Karl-Hinrich Manzke das Gesicht der evangelischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. In der Ökumene und bei der Seelsorge an der Bundespolizei war er auch überregional unterwegs. Jetzt wird er aus seinem Amt verabschiedet.
Bückeburg. Nach 14-jähriger Amtszeit wird der evangelische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (66) aus Bückeburg am 24. Februar mit einem festlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Der promovierte Theologe steht seit 2009 an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe an der Grenze von Niedersachsen zu Nordrhein-Westfalen, wie die Landeskirche mitteilte. Der Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der Bückeburger Stadtkirche.
Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister aus Hannover, wird Manzke dabei offiziell von seinen Aufgaben entpflichten. Zu den weiteren Gästen aus Politik, Gesellschaft und Religion gehören unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs aus Hamburg. Beide werden Grußworte sprechen.
Neben seinen Aufgaben vor Ort war Manzke auch auf Bundesebene tätig: als Catholica-Beauftragter der VELKD und als Beauftragter des Rates der EKD für die Seelsorge an der Bundespolizei. Deswegen sind für den Gottesdienst auch Grußworte aus dem Bundesinnenministerium und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz angekündigt.
Der Bischof war am 13. Februar 66 Jahre alt geworden. Zu seinem Nachfolger wurde der bayrische Pfarrer Oliver Schuegraf (54) gewählt, der bislang als Oberkirchenrat für das Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes in Hannover tätig ist. Schuegraf wird am 25. Mai um 14 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche in sein neues Amt eingeführt.
Manzke wuchs als Sohn eines leitenden Theologen in Celle auf und studierte Theologie und Philosophie in Tübingen, London und München. Nach seinem Examen promovierte er in München bei Professor Wolfhart Pannenberg über das Thema „Ewigkeit und Zeitlichkeit. Aspekte für eine theologische Deutung der Zeit“.
2009 wurde als Nachfolger von Jürgen Johannesdotter zum Landesbischof in Bückeburg gewählt. Zuvor war er elf Jahre Superintendent in Aurich, sieben Jahre Pastor in Soltau und drei Jahre Studiendirektor im Predigerseminar Imbshausen der hannoverschen Landeskirche bei Northeim. Der Landesbischof ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Zur schaumburg-lippischen Landeskirche gehören 22 Gemeinden mit rund 44.000 Mitgliedern. Sie ging aus einem früheren Fürstentum hervor. Unter den 20 Landeskirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehört Schaumburg-Lippe zu den kleinsten.