Bleckede. Im Gottesdienst am Samstag ordinierte Regionalbischöfin Marianne Gorka Richard Roch in der St. Jacobikirche Bleckede zum Pastor. „Es hat eine Weile gedauert, doch jetzt ist es so weit. Nach einer langen Ausbildungszeit mit viel Theorie darf ich nun in der Praxis ankommen“, erzählt Roch.
Geboren und aufgewachsen ist Richard Roch in Annaberg-Buchholz im sächsischen Erzgebirge. „Als Sohn eines Gastwirts waren mir Großküche und Schanktisch eigentlich vertrauter als Kirchenbank und Altar“, so Roch. Aber der Konfirmandenunterricht begeisterte ihn dann doch für die Kirchenbank. Vor allem die Junge Gemeinde vor Ort wurde für ihn zu einem Freundeskreis und zur Gemeinschaft, in der Roch den christlichen Glauben kennen und erleben lernte. So wurde aus vereinzelten Gottesdienstbesuchen an Festtagen allmählich ein fester Termin in der Woche. „Dass hieraus in einem langen Prozess der Wunsch erwuchs, ein Theologiestudium aufzunehmen, verdanke ich dem Pastor meiner Heimatgemeinde, der sich stets für uns als Junge Gemeinde und für mich Zeit nahm, um theologische Fragen zu besprechen“, so Roch.
So begann er nach dem Abitur sein Theologiestudium in Leipzig. Später wechselte er für zwei Semester an die Karls-Universität nach Prag. „Dort durfte ich mit Menschen aus verschiedenen Ländern studieren und nebenher Prag, das tschechische Land und die Leute kennenlernen“, schwärmt Roch. Während seines Studienjahres in Prag unternahm Roch auch eine Studienreise ins Heilige Land, die ihn begeisterte.
Nach dem Studium absolvierte Roch sein Vikariat in der St. Paulus-Kirchgemeinde in Hasede bei Hildesheim, gemeinsam mit seiner Frau, die aus Lüneburg stammt. Sie ist auch der Grund, warum der gebürtige Sachse sich dazu entschied, in die Landeskirche Hannovers zu wechseln und nicht den Gemeindedienst in seiner sächsischen Heimat anzutreten. Das Theologen-Paar lebt nun im Pfarrhaus in Barskamp und freut sich über den ersten Nachwuchs.
„Wenn Sie dies lesen, wird unser Sohn bereits das Licht der Welt erblickt haben und ich in Elternzeit sein. Unterdessen hoffe ich, die Gemeinde dennoch bald persönlich kennenzulernen. Ich freue mich darauf, dass wir zukünftig gemeinsam Gottesdienste feiern und Gemeinde gestalten werden. Möge Gott uns dabei begleiten und seinen Segen schenken.“