Loccum. Der Klimaschutz und Europapolitik bilden den Schwerpunkt im neuen Halbjahresprogramm der Evangelischen Akademie Loccum bei Nienburg. So geht es vom 15. bis 17. April um die europäische Verteidigungspolitik nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine, wie die Akademie mitteilte. Vom 27. bis 29. Mai steht die Integration der sechs Westbalkan-Staaten in die Europäische Union im Mittelpunkt. Und vom 19. bis 21. Juni beschäftigt sich die Akademie unter dem Titel „Nukleare Eiszeit?“ mit der Bedrohung Europas durch Atomwaffen und den möglichen Antworten darauf.
Kaum ein gesellschaftlicher Lebensbereich bleibe von der „Zeitenwende“ verschont, die zunächst im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine formuliert worden sei, heißt es im neuen Programmheft. Diesen „Kipppunkten“ wolle die Akademie nachspüren.
Im Themenbereich Natur und Umwelt beleuchtet die Akademie vom 14. bis 16. Juni die schwierige Suche nach einem Atommüll-Endlager. Im Mai geht es um „Boden-Gesundheit und Klima-Schutz“, und Mitte März fragt die Einrichtung, wie die Kirche als großer Landbesitzer zum Klimaschutz beitragen kann. Im Themenbereich Kirche und Religion geht es um Antisemitismus und Justiz, um sexualisierte Gewalt in der Kirche oder um den Beitrag des Islam zum Klimaschutz.
Insgesamt plant die Akademie für die Zeit von Januar bis Juni 31 Tagungen. Voraussichtlich im April wird die neue Akademiedirektorin Julia Koll ihre Arbeit aufnehmen – ihre Vorgängerin Verena Grüter war im Sommer zurück nach Bayern gewechselt. Loccum gehört zu den ältesten und renommiertesten unter den 17 evangelischen Akademien in Deutschland. Zu den Tagungen kamen vor der Corona-Pandemie jährlich rund 5.000 Besucherinnen und Besucher.