Hannover. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den sechs Telefonseelsorge-Stellen der hannoverschen Landeskirche haben in diesem Jahr etwa 42.000 seelsorgliche Gespräche am Telefon geführt. Hinzu kamen 4.500 Gespräche im Chat sowie 2.000 Kontakte per Mail, wie der landeskirchliche Beauftragte für Telefonseelsorge, Daniel Tietjen, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Gegenüber dem Vorjahr seien damit zwar die telefonischen Kontakte leicht rückläufig gewesen, zugleich habe aber die Anfrage per Chat und Mail zugenommen.
In rund 85 Prozent aller Kontaktaufnahmen sei es zu einem seelsorgerlichen Austausch gekommen, sagte Tietjen. Außerdem gab es sogenannte Aufleger, Schweigeanrufe und Anfragen, die nicht dem Auftrag der Telefonseelsorge entsprechen. „Die Zahl von missbräuchlichen Kontakten ist allerdings deutlich geringer geworden.“ Ausgewertet werden die Zahlen bis Anfang Dezember, für den letzten Monat des Jahres wird die Summe hochgerechnet.
Laut Tietjen bilden die Themen in den Gesprächen oftmals das Zeitgeschehen ab. „Wenn man überlegt, was allein in diesem Jahr schon wieder alles geschehen ist, ist es kein Wunder, dass das die Menschen bewegt.“ Mit Blick auf die Festtage rechnet er mit einem höheren Redebedarf. „Da ist erfahrungsgemäß immer viel emotional in Bewegung. Aber sei es Einsamkeit oder Familienstreit – unsere ehrenamtlichen Helfer haben eine hohe Bereitschaft, den Sorgen der Menschen ein offenes Ohr zu geben.“
Die Telefonseelsorge in der hannoverschen Landeskirche ist in sechs organisatorische Einheiten gegliedert. Neben beruflich Tätigen in der Leitung arbeiten dort ehrenamtlich Tätige, die für ihren Einsatz sorgfältig ausgebildet wurden und regelmäßig Supervision in Anspruch nehmen. Telefonseelsorgestellen gibt es in der Region Elbe-Weser, in Soltau, Göttingen, Wolfsburg, Osnabrück und Hannover.