Hannover, Hildesheim. Nach dem tätlichen Angriff auf den emeritierten Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger ermittelt die Polizei gegen einen Unbekannten. Der Täter habe von dem 75-Jährigen an dessen Wohnhaus in Alt-Laatzen bei Hannover Geld gefordert, teilte die Polizei am Montag in Hannover mit. Als Schwerdtfeger dem nicht nachkam, habe der Mann ihm mit der Faust einmal ins Gesicht geschlagen.
Der Weihbischof stürzte den Angaben zufolge zu Boden. Dabei habe er sich so schwer verletzt, dass er auf der Intensivstation behandelt werden musste. Der Täter sei geflüchtet. Ob er und Schwerdtfeger sich gekannt hätten und ob der Täter Beute gemacht habe, werde noch ermittelt. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.
Das katholische Bistum Hildesheim teilte unterdessen mit, der Weihbischof sei auf dem Weg der Besserung. Bischof Heiner Wilmer und Weihbischof Heinz-Günter Bongartz hätten den Senior am Sonntag im Krankenhaus besucht. „Wir wünschen ihm eine möglichst baldige Genesung und beten für ihn“, sagte Bischof Wilmer nach dem Besuch.
Die Anteilnahme der Menschen im Bistum sei groß, sagte ein Sprecher am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach Angaben des Bistums hat Schwerdtfeger eine Wunde im Gesicht, zwei Rippenbrüche und eine kleine Verletzung der Lunge erlitten.
Die Regionalbischöfin im evangelischen Sprengel Hildesheim-Göttingen, Adelheid Ruck-Schröder, äußerte sich am Montag bestürzt über den Angriff: „Ein solcher Ausbruch von Gewalt schockiert mich zutiefst. Ich bin in Gedanken bei Weihbischof Schwerdtfeger und bete für seine Genesung.“
Der in Bayern geborene Schwerdtfeger war seit 1995 katholischer Weihbischof in Hildesheim. Im Oktober hatte Papst Franziskus sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch angenommen.