Cuxhaven, Hamburg. Die Deutsche Seemannsmission will auch in diesem Jahr den Besatzungen an Bord von Handelsschiffen mit kleinen Geschenken wie Mützen, Schals, Telefonkarten und Süßigkeiten eine weihnachtliche Freude bereiten. „Dabei geht es auch darum, ein Zeichen der Wertschätzung zu setzen: Wir an Land wissen um Euch“, sagte der Cuxhavener Seemannsdiakon Martin Struwe. Schließlich seien es die Seeleute, die für die Weihnachtsgeschenke sorgten: „Über 90 Prozent aller Waren werden von ihnen über die Meere zu uns gebracht.“
Mit seiner Geschenkeaktion, für die Struwe Spenden sammelt, ist Cuxhaven nicht alleine. „Die Deutsche Seemannsmission verteilt an 33 Standorten rund um den Globus mehr als 25.000 Geschenke als Dank an Seeleute “, sagte ihr Generalsekretär Matthias Ristau. „Dabei helfen über 500 Engagierte.“ So würden in Lübeck 555 Geschenke verteilt, im südafrikanischen Durban 1.650, in Hongkong packten Seemänner in Rente Päckchen. Struwe ergänzte, allein in Cuxhaven seien es im vergangenen Jahr 870 Geschenke gewesen.
Darüber hinaus laufen Ristau zufolge auch besondere Aktionen. So sei in Duisburg, dem größten Binnenhafen Europas, das Kirchenschiff Johann Hinrich Wichern mit Posaunenchören unterwegs. „In Brunsbüttel packen Ehrenamtliche tausende Weihnachtsplätzchen. In Stade wird mit einer Kita gebacken, im brasilianischen Santos mit den Seeleuten. Im Ruhrgebiet strickt ein Handarbeitskreis heiß begehrte Mützen.“
Bei der Hamburger Aktion „Christmas in a Container Box“ könne man selbst einen Schuhkarton mit Geschenken packen, ergänzte Ristau, der wie Struwe auf die Situation der Besatzungen an Bord aufmerksam machte. „Für Seeleute ist Weihnachten eine besondere Zeit. Sie transportieren Weihnachtsdeko und Geschenke für die Menschen an Land, sind aber selbst zum Fest fern der Heimat und Familie.“ Struwe blickte zurück: „Für die Crews fuhr das Heimweh, die Trennung von der Familie, die stete Gefahr durch Wind und Wasser auch im Jahr 2023 als ewige Begleitung mit über die Ozeane.“
Cuxhaven und Hamburg gehören zum weltweiten Netzwerk der evangelischen Deutschen Seemannsmission mit Stationen im In- und Ausland: Hunderte Haupt- und Ehrenamtliche leisten auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen Seelsorge und Sozialarbeit für Seeleute aus aller Welt. Die Arbeit wird aus Kirchensteuern, öffentlichen Mitteln, Spenden und freiwilligen Schiffsabgaben der Reeder finanziert.