Johanniter-Weihnachtstrucker starten wieder

Zwei Erwachsene und zwei Kinder laufen, jeder ein Paket halten, eine Straße entlang.
Bild: Marcel Kohler / Johanniter

Hannover. Die letzten Vorbereitungen für die Weihnachtstrucker an den Standorten der Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen sind erledigt – es kann also losgehen mit dem Sammeln der Pakete für die Menschen in der Ukraine. Ab dem 18. November können Privatpersonen, Firmen, Schulen, Kindergärten und Vereine die Weihnachtstrucker-Hilfspakete mit Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und einem kleinen Kinderspielzeug an verschiedenen Johanniter-Standorten und weiteren Einrichtungen abgeben. Die Päckchen werden anhand einer vorgegebenen Packliste vorbereitet, damit alle Beschenkten ein gleichwertiges Paket erhalten und Probleme am Zoll vermieden werden. Nötig ist ansonsten nur ein stabiler Karton geeigneter Größe (möglichst 30 x 40 x 40 cm). Passend zum Abgabezeitraum liegen zur Selbstabholung auch Kartons in den jeweiligen Dienststellen der Johanniter aus. Eine Karte mit persönlichem Weihnachtsgruß hat natürlich noch Platz und ist eine schöne Geste.

Die Pakete werden an wirtschaftlich schwache Familien, Schul- und Kindergartenkinder, Menschen mit Behinderung, in Armenküchen sowie in Alten- und Kinderheimen ausgegeben. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Johanniter verteilen und überreichen sie in enger Zusammenarbeit mit ihren Logistikpartnern vor Ort in den Zielländern. „Diese Pakete sind für viele Menschen ein wertvolles Signal, dass sie in ihrer Not nicht vergessen werden“, betont Hannes Wendler, Mitglied im Landesvorstand der Johanniter in Niedersachsen und Bremen. „Wir wurden dabei im vergangenen Jahr von sehr vielen Menschen unterstützt. Über 4.600 Pakete konnten durch unseren Landesverbandskonvoi in das Johanniter-Logistikzentrum nach Rumänien (Bistritz) gebracht werden, die dann über Logistikunternehmen weiter in die Ukraine transportiert wurden. Dafür haben unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte mit drei Lastkraftwagen zwischen Weihnachten und Silvester rund 3.800 Kilometer zurückgelegt. Und auch die ‚virtuellen Päckchen‘ sind wichtig, um die Not leidenden Menschen in der Ukraine langfristig und über das gesamte Jahr mit dem Nötigsten zu unterstützen. Wir freuen uns in jedem Fall über das zivile Engagement und das Signal der Solidarität“, so Wendler.

Bei den ‚virtuellen Päckchen‘ handelt es sich um eine finanzielle Spende, deren Erlöse in den Empfängerländern für einen gleichwertigen Inhalt der Päckchen eingesetzt und durch verlässliche Partner vorbereitet werden. „Wir verstehen natürlich auch, dass manchen Menschen die Zeit fehlt, alles einzukaufen, das Paket vorzubereiten und abzugeben“, erklärt Projektleiterin Catharina Weißenborn, „und genau dafür haben wir die Möglichkeit des ‚virtuellen Päckchens‘ verbessert. So kann die eigene Spende ganz bequem und in wenigen Minuten über das Internet online zusammengestellt werden. Spenderinnen und Spender können zum Beispiel das Gesamtpaket für rund 30 Euro anklicken oder Artikel wie Nudeln, Schokolade oder Zahnpasta ganz individuell aussuchen, in den Warenkorb legen und damit ihr Budget bestimmen.“

Die Zielländer der Pakete in den bundesweit startenden Weihnachtstrucks sind in diesem Jahr Albanien, Bosnien, Rumänien, die Ukraine, die Republik Moldau und Bulgarien. Und auch Deutschland steht wieder als Zielland fest: Viele Menschen leiden auch hier unter den wirtschaftlichen Bedingungen und brauchen Unterstützung, z.B. über Anlaufstellen der „Tafeln“. 
Die Weihnachtstrucker aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen werden diesmal ein Verteilerzentrum in Polen anfahren. Langjährige Partner wie das Deutsch-Ukrainische Forum organisieren dann zusammen mit den Johannitern und bewährten Speditionspartnern den weiteren Transfer der Hilfsgüter in die Ukraine. Nach aktueller Planung wird der Konvoi mit seinen ehrenamtlichen Einsatzkräften am 27. Dezember wieder in die Zielregion starten.

Die Pakete können vom 18. November bis zum 15. Dezember 2023 gepackt und an den Abgabestellen der Johanniter abgegeben werden. Abgabestellen, Infos zu den ‚virtuellen Päckchen‘ und alle weiteren Infos zum Projekt sind im Internet unter www.johanniter.de/weihnachtstrucker zu finden.

Historie

Der Johanniter-Weihnachtstrucker ist seit 1993 die größte und längstjährige Aktion dieser Art bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Bereits seit 30 Jahren packen Tausende Menschen in den verschiedensten Bundesländern jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit Hilfspakete für Not leidende Menschen in Südosteuropa. Die Johanniter aus acht Landesverbänden und Österreich sammeln diese Pakete und bereiten die Fahrt ihrer Trucks vor. Seit der Corona-Pandemie werden auch hilfsbedürftige Menschen in Deutschland berücksichtigt. Jahr für Jahr wird damit ein Zeichen der Solidarität, Nächstenliebe und der Hoffnung gesetzt. Bereits seit 2018 organisiert der Johanniter-Landesverband Niedersachsen/Bremen den Weihnachtstrucker-Konvoi in die Ukraine. Seit Beginn des Ukraine-Krieges wurden die Routen der Trucker geändert und sichere Übergabestellen in verschiedenen Nachbarländern angefahren.

Johanniter Niedersachsen/Bremen