Lengede. Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde gestern – am 60. Jahrestag des Grubenunglücks von Lengede – der 29 Opfer gedacht, die nicht gerettet werden konnten. Gemeinsam mit Vertretern der Bergmannsvereine zogen die evangelische Pastorin Femke Beckert und der katholische Pfarrer Thomas Thannippara in die voll besetzte Kirche ein.
„Wir gedenken heute der 29 Toten des Unglücks, das bis heute Wunder und Wunde zugleich ist. Für jeden werden wir ein Licht anzünden. Wir haben sie nicht vergessen und auch Gott kennt ihre Namen“, bekräftigte Pastorin Beckert.
Bürgermeisterin Maren Wegener verlas die Namen der Verstorbenen, während die beiden Geistlichen die Kerzen anzündeten und im Altarraum platzierten.
„Warum ist es wichtig, sich nach 60 Jahren noch zu erinnern?“, fragte die Pastorin zu Beginn ihrer Predigt. Es sei wichtig für die Angehörigen, die jemanden verloren hätten, für Familien, die sich über die gelungene Rettung freuten, für Helfer, die alles gaben und vor allem nicht aufgaben und nicht zuletzt für alle Menschen, die über die Medien am Unglück teilnahmen.
„Wie viele Menschen gaben trotz allem die Hoffnung nicht auf. Viele fanden Trost im Glauben. Menschen versuchten, etwas zu tun, als scheinbar nichts mehr getan werden konnte. Das Bild vom Kumpel, der als erster mit der Dahlbusch-Bombe ans Tageslicht geholt wurde, ging um die Welt. Es ist wichtig, sich an den gemeinschaftlichen Kraftaufwand, den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft zu erinnern. Heute vermissen wir das oft“, schloss die Pastorin.
Pfarrer Thannippara beendete den Gottesdienst mit den Fürbitten und dem Segen. Zum Auszug aus der Kirche erklang das Steigerlied von der Orgel.