Eschede. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) beteiligt sich in diesem Jahr an den Protesten gegen das sogenannte „Erntefest“ auf dem Neonazi-Treffpunkt Hof Nahtz in Eschede bei Celle. Zu den Protesten am 30. September um 14 Uhr rufe eine großes zivilgesellschaftliches Bündnis auf, teilte der evangelische Ruhestands-Pastor und langjährige politische Aktivist Wilfried Manneke für das veranstaltende „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“ am Dienstag mit. Seit mehr als 20 Jahren treffen sich auf dem früheren Hof des NPD-Aktivisten Joachim Nahtz Neonazis zu Veranstaltungen wie „Sonnwendfeiern“ und „Erntefesten“.
Vor vier Jahren habe die NPD den Hof gekauft, erläuterte Manneke. Dort würden die Kontakte in der norddeutschen Neonazi-Szene gepflegt, Termine geplant und Aktionen vorbereitet. Damit seien die vermeintlichen Brauchtumsfeiern „alles andere als harmlos“.
Als Rednerinnen und Redner der Kundgebung werden den Angaben zufolge neben dem Ministerpräsidenten auch der Escheder Bürgermeister Heinrich Lange, die Celler Superintendentin Andrea Burgk-Lempart und Dirk Garvels vom DGB-Kreisverband Celle erwartet.
Dem Bündnis gegen die Aktivitäten auf dem Hof Nahtz gehören Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Kirchenleute, Angehörige verschiedenster Parteien und Initiativen gegen Rechtsextremismus, darunter die „Omas gegen Rechts“, an. „Wir repräsentieren auf unseren Demos eine große Spannweite der Gesellschaft. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft rechtsextremes Gedankengut unmissverständlich ablehnt“, betonte Manneke.