Anke Hiltermann-Behling zur Pastorin ordiniert

Bild: Uwe Schlaak

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Bramsche. Regionalbischof Friedrich Selter hat in einem Festgottesdienst am 25. Juni in der St. Christophorus Gemeinde in Gehrde Anke Hilter-mann-Behling zur Pastorin ordiniert. Das war für die Quereinsteigerin ein langer Weg, aber genau der, den sie gehen wollte. Anke Hiltermann-Behling weiß, was sie will. Bevor sie 1988 ihre erste Stelle als Diakonin antreten durfte, musste sie heiraten. „Mit Anke Hiltermann-Behling bekommt die Gemeinde Gehrde eine richtig fitte Pastorin mit viel praktischer und theoretischer Erfahrung. Sie ist eine gestandene Diakonin, die von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bis hin zur Klinikseelsorge alles gemacht und sich jeweils dafür weiterqualifiziert hat“, betonte Regionalbischof Friedrich Selter.
„Mit der Ausbildung zur Pfarrverwalterin hat sie noch einmal einen großen Schritt getan. Auf ihrem Weg hat sie sich stetig weiterentwickelt und ist sich dabei treu geblieben, das ist bewundernswert“. Pfarrverwalterinnen und -verwalter sind sogenannte Quereinsteigenden, die nach Ausbildung und Ordination den pfarramtlichen Dienst in einer Gemeinde übernehmen können.

Anke Hiltermann-Behling (59) hat 20 Jahre lang die Kinder- und Jugendarbeit in der Kirchengemeinde St.Sylvester Quakenbrück verantwortet. Nach ihrer Ausbildung zur Klinischen Seelsorgerin arbeitete sie ab 2008 im dortigen Krankenhaus und betreute parallel die Konfirmandenarbeit in Bersenbrück und in vakanten Gemeinden im Kirchenkreis. „Das war für mich ein guter Ausgleich“, sagt sie im Rückblick.

Nach rund 13 Jahren in der Krankenhausseelsorge fehlte ihr dann doch die Vielfältigkeit der Gemeindearbeit. „Meine Tätigkeit im Krankenhaus habe ich irgendwann zu sehr als Begrenzung auf Leid und Sterben empfunden“. Während der Corona-Pandemie vermisste sie vor allem die Gottesdienste. „Da schlägt mein Herz – und das war plötzlich alles weg.“

Nachdem sie bereits 2014 die Ausbildung zur Prädikantin gemacht hatte, ergriff Anke Hiltermann-Behling die Initiative und bewarb sich für die Ausbildung zur Pfarrverwalterin. Seit Ende 2021 ist die Diakonin für Gemeindemitglieder der vakanten ev.-luth. St. Christophorus Kirchengemeinde in Gehrde ansprechbar. Ihre berufsbegleitende Fortbildung zur Mediatorin helfe ihr in der Alltagsarbeit, sagt sie. Gemeinde auf dem Land ist für sie vor allem Gemeinschaft, in der man füreinander sorgt und die man gemeinsam gestalten könne. „Der Part der Seelsorge ist mir wichtig, die Begleitung von Menschen – von der Taufe bis über den Tod hinaus. Denn nach der Beerdigung hört die Seelsorge ja nicht auf.“ Über-haupt: Beerdigungen empfinde sie als wertvollen Bereich ihrer Arbeit. „Da kommt es zu viel Nähe.“

Bild: Uwe Schlaak
Bei der Ordination von Anke Hiltermann-Behling war viel los.

Die Ausbildung zum Pfarrverwalter bzw. zur Pfarrverwalterin der Hannoverschen Landeskirche gilt als Quereinstieg in das Pfarramt und dauert 18 Monate. Sie ist an verschiedene Voraussetzungen geknüpft. Maximal fünf Personen aus der Landeskirche Hannovers werden pro Jahr für diesen besonderen Zugang zum Pfarrdienst von einer Kommission des Landeskirchenamtes ausgewählt. Pfarrverwalterinnen oder -verwalter werden durch die Ordination in den Dienst berufen. Mit der Ordination wird das lebenslange Recht, öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl einzusetzen, verliehen. In der Hannoverschen Landeskirche gibt es derzeit 23 Pfarrverwalter*innen. Anke Hiltermann-Behling wird im Sprengel Osnabrück die dritte Pfarrverwalterin sein.

Sprengel Osnabrück