Landesbischof Meister fordert mehr Engagement gegen Queer-Phobie

Zum Internationalen Tag gegen Homophobie hat Landesbischof Ralf Meister dazu aufgerufen, mehr gegen Queer-Feindlichkeit zu tun. Der Queer-Beauftragte der Polizei Niedersachsen betonte, Gewalt gegen sexuelle Minderheiten sei nach wie vor verbreitet.
Landesbischof Ralf Meister
Bild: Insa Hagemann
Landesbischof Ralf Meister

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Hannover. Mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am Mittwoch (17. Mai) hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister dazu aufgerufen, mehr gegen die immer noch vorhandene Benachteiligung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten zu tun. „Queere Menschen sind in unserem Land und in der Kirche bis in die Gegenwart hinein diskriminiert worden, was für uns alle zutiefst beschämend ist“, sagte Meister am Dienstag in Hannover.

Der Bischof betonte, die Landeskirche setzt sich „für ein Zusammenleben in Vielfalt und die Gleichstellung jedes Geschlechts ein“. Dennoch müssten innerhalb der Kirche noch größere Anstrengungen unternommen werden, „bewusste oder unbewusste homophobe Denk- und Handlungsmuster zu durchbrechen“. Zudem unterstrich der Bischof, dass queere Menschen im Alltag nach wie vor Übergriffen und Gewalttaten ausgesetzt seien.

Der Queer-Beauftragte der Polizei Niedersachsen, Leon Dietrich, appelliert im Gespräch mit dem Evangelischen Pressdienst (epd) an Bürgerinnen und Bürger, bei Angriffen auf queere Menschen nicht wegzuschauen und Straftaten konsequent zur Anzeige zu bringen. „Queerfeindliche Hasskriminalität beginnt schon bei Beleidigung“, unterstrich er. Wer sich bedroht fühle, sollte sofort die 110 wählen.

Vielerorts in Deutschland müssten queere Menschen noch mit Anfeindungen rechnen, betonte Dietrich. Der 44-jährige Transmann ist Landeskoordinator der polizeilichen Ansprechpersonen für Polizeibedienstete und Bürger, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich oder queer (LSBTIQ) sind. Im vergangenen Jahr seien die registrierten Fälle LSBTI-feindlicher Übergriffe bundesweit weiter gestiegen, auf rund 1.400 Fälle. Dies sei ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Betroffenen und Zeugen, die Anzeige erstatten, rät Dietrich: „Geben Sie an, dass Sie mit der Ansprechperson für LSBTIQ der Polizei in Kontakt kommen möchten. So können wir gezielt beraten und begleiten.“

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen