Hannover. Die hannoversche Landeskirche will etwas gegen den überbordenden E-Mail-Verkehr in der Institution unternehmen und künftig schlanker und gezielter kommunizieren. Fachleute hätten herausgefunden, dass die Kommunikation per E-Mail fünfmal so häufig Missverständnisse erzeuge, als wenn sich Gesprächspartner direkt gegenüberstünden, sagte der Vorsitzende des zentralen Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, am Donnerstag vor dem in Hannover tagenden evangelischen Kirchenparlament, der Landessynode.
Zudem komme eine Studie aus Schottland zu dem Schluss, dass 80 Prozent aller Mails überflüssig seien, beispielsweise wegen einer unnötigen Auswahl der cc-Funktion für Nachrichtenkopien, sagte Surborg. So entstehe eine Belastung für Lesende und Schreibende. Eine Arbeitsgruppe von Deutschlands größter Landeskirche schlägt nun Regeln für die E-Mail-Kommunikation der kirchenleitenden Gremien vor. Dazu gehören Maximallängen, eine gezielte Auswahl der Empfänger und die Überprüfung, ob im Einzelfall auch andere Formen der Kommunikation sinnvoll sind.
Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers gehört zu den größten nicht staatlichen Organisationen in Niedersachsen. Ihr sind 1.219 Gemeinden mit insgesamt 2,3 Millionen Mitgliedern zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee angegliedert. Damit umfasst sie drei Viertel des Bundeslandes. Das Kirchenparlament tagt bis zum Sonnabend im diakonischen Henriettenstift in Hannover.