Osnabrück. Nach mehr als zehnjähriger Bau- und Planungszeit weiht die evangelische Katharinenkirche in Osnabrück am Ostersonntag (9. April) ihre neue „Friedensorgel“ ein. Das Instrument soll nach Angaben der Kirchengemeinde zu einem neuen Wahrzeichen für die Friedensstadt Osnabrück werden, das weit über die Grenzen der Gemeinde strahlen werde. „Was bei unseren Orgel-Konzerten gespielt wird, ist immer auf die friedensthematische Grundlinie unserer Stadt ausgerichtet“, sagte der Kirchenmusiker Arne Hatje am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). In Osnabrück und Münster wurde 1648 der Westfälische Friede besiegelt, der den Dreißigjährigen Krieg beendete.
Schirmherren für das Projekt sind der aus Osnabrück stammende Altbundespräsident Christian Wulff und der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover. In der Osternacht ab 5.30 Uhr soll das von der Schweizer Orgelfirma Metzler aus Dietikon bei Zürich erbaute Instrument zum ersten Mal erklingen. Um 10 Uhr folgt dann ein Festgottesdienst zur offiziellen Einweihung. Die Predigt hält Regionalbischof Friedrich Selter. Schirmherr Christian Wulff wird ein Grußwort sprechen. Wulff ist auch Präsident des Deutschen Chorverbandes.
Die Gesamtkosten für die neue Orgel belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Die bisher eingeworbenen Gelder in Höhe von 1,1 Millionen Euro setzen sich aus Eigenmitteln der Gemeinde, öffentlichen Zuschüssen und Spenden zusammen, die von einem Orgelbauverein gesammelt werden. Bislang wurde nach dreiwöchigem Aufbau vor Ort der erste Bauabschnitt mit 32 Registern abgeschlossen, die sich auf zwei Manuale verteilen.
Im zweiten Abschnitt sollen unter anderem 13 Register für ein drittes Manual hinzukommen, mit denen sich besonders gut Musik aus der Romantik spielen lässt. Im dritten Abschnitt folgt ein „Winddynamisches Werk“ mit fünf Registern, sodass die „Friedensorgel“ am Ende über 55 Register und vier Manuale verfügen wird. Nach Angaben des Orgelbauers stecken rund 14.000 Arbeitsstunden in dem neuen Instrument.
Vor rund zehn Jahren hatte sich herausgestellt, dass die frühere Orgel der Kirche marode und nicht mehr zu reparieren war. Sie wurde im vergangenen Jahr nach Litauen verkauft. Mit einer Orgelfestwoche bis zum 16. April will die Gemeinde ihre neue Orgel der Öffentlichkeit vorstellen. Katharinen-Kantor Hatje spielt unter anderem Konzerte und gibt Orgel-Führungen.
Bild: Fabio Schnug/St. Katharinen Osnabrück
Der Bau der Friedensorgel ist fast abgeschlossen.
Evangelischer Pressedienst, Landesdienst Niedersachsen-Bremen