Auf Gott können wir alles abladen
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Andacht zum 10. Sonntag nach Trinitatis
Jesus sagt: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr´s empfangt, so wird’s euch zuteil werden. Für mich heißt das: Wir dürfen Gott um alles bitten. Wir dürfen ihm alles sagen. Unsere Hoffnungen, Wünsche, aber auch Ängste. Wir dürfen all das bei ihm abladen. Und unsere Gebete werden erhört, wenn wir glauben.
Ich glaube. Diese zwei Worten bedeuten nicht nur viel, sie geben auch Kraft. Denn durch den Glauben weiß ich, dass ich nicht alleine bin und Gott mir zuhört.
Wir bekommen von Gott alles, worum wir ihn bitten. So sagt es Jesus. Ich weiß nicht wer von ihnen und euch schon mal um einen Lottogewinn gebetet hat. Mein Gefühl sagt mir, dass wir in Deutschland weit weniger Lottogewinner haben als Menschen, die für einen Gewinn beten.
Das zeigt: wir bekommen nicht immer das, worum wir beten. Diese Tatsache wird genau dann wichtig, wenn wir um Dinge wie Gesundheit bitten. Nicht immer wird unser Gebet erhört. So scheint es zumindest.
Jetzt kann man sagen: Wenn das Gebet nicht erhört wird, dann glaubt man nicht richtig. Eine ganz schreckliche Vorstellung. Denn das macht Gottes Handeln mit uns Menschen abhängig von unserem Glauben.
Aber Gottes Liebe ist viel größer als unser Glaube. Sie ist auch da, wenn wir mal nicht glauben können. Und ich glaube fest daran, dass diese Liebe Gottes uns es erst ermöglicht, überhaupt zu glauben. Der Glaube ist also nicht Voraussetzung für die Liebe Gottes zu uns Menschen, sondern genau umgekehrt.
Aber wie ist das denn nun, wenn unsere Gebete nicht erhört werden? Für mich ist das immer eine Frage der Perspektive. Wenn wir Gott unser Innerstes darlegen und der Ausgang ist ein anderer, als wir uns den wünschen, dann lohnt sich vielleicht so ein Wechsel. Manchmal merken wir im Nachhinein, dass es so, wie es kam, dann am Ende doch nicht schlecht war. Im Gegenteil.
Dieser Perspektivwechsel hat natürlich seine Grenzen. Besonders wenn es um Gesundheit und Tod geht. Wir können nicht alle Entscheidungen Gottes verstehen. Müssen wir auch nicht. Wir dürfen mit ihm hadern und schimpfen. Er kann das ab. Die volle Erkenntnis, so sagt es Paulus in der Bibel, bekommen wir erst nach dem Tod, wenn wir vor unserem Schöpfer stehen.
Dennoch oder vielleicht gerade deshalb bleibt der Glaube. Glaube als Vertrauen darauf, dass Gott uns kennt, dass er uns liebt und dass er für uns da sein will. Gerade das macht das Gebet so stark. Denn hier können wir ihm wirklich nahe sein.
Amen
Peti Schmidt