Ich liebe Weihnachten, aber...
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Andacht zum 3. Advent
Click-Click. „Ihre Bestelllung ist unterwegs. Ankunft: Montag 23.Dezember.“ Es ist vollbracht. Das letzte Geschenk ergattert. In mir breitet sich Vorfreude aus. Wenn endlich das Geschenkpapier zerrissen ist und die Augen der Beschenkten zu glänzen beginnen…
Click-Click. „Oh Du fröhliche, oh Du selige…“ Ich muss sagen, ich mag dieses Weihnachten. Ein großes Volksfest mit Glühweinbuden und Kunsthandwerk, mit vielen Lichtern und stimmungsvoller Musik. Was soll die mies gelaunte Ermahnung zur Besinnlichkeit?
Click-Click. Jesus sagte: „Es ist vollbracht und neigte das Haupt und starb.“ (Joh.19,30) Ups! Falscher Link? Ich bin schockiert! Kein Wunder, dass die Leute lieber an den Weihnachtsmann glauben. Die Geschichten von Jesus sind so… düster. Tod am Kreuz… Selbst seine Geburtsgeschichte erzählt von Vertreibung und Flucht!
Click-Click. Die Flüchtlingskommision der Vereinten Nationen stellt fest: „70,8 Millionen Menschen befinden sich aktuell auf der Flucht. Alle zwei Sekunden flieht ein Mensch.“ Ups! Falscher Link für Weihnachten? Kann ja nicht sein! Vielleicht ist mein Blick falsch. Ich nehme alles zurück, was ich vorher geschrieben habe. Ich mag Weihnachten nicht. Zu viel Oberflächlichkeit. Zu viel Konsum. Oh Du fröhliche? Sollen sie sich doch an ihren Glühweinbuden in weihnachtliche Seligkeit trinken. Sollen sie doch fröhlich werden unter ihren Plastiklichterketten aus Fernost. Ich nicht!
Click-Click? Weihnachten. Was bist Du für ein Fest? Ich liebe Dich und kann Dich nicht leiden!
Click! „Maria stand noch vor dem Grab und weinte. Da beugte sie sich vor und schaute hinein. Da sah sie zwei weißgekleidete Engel.“ (Joh. 20,11-12) Ob das die gleichen Engel, wie die aus der Weihnachtsgeschichte sind? Zumindest sind es Gottesboten. Sie geben Maria eine neue Blickrichtung.
Click! „Als sie sich umdrehte, sah sie Jesus dastehen. Sie wusste aber nicht, dass es Jesus war.“ (Joh. 20,14) Jesus nennt sie beim Namen und es macht bei ihr „Click!“ „Sie wandte sich ihm zu und sagte: ‚Rabbuni‘ […]‚ mein Herr!‘“ (Joh. 20,16)
Ließe sich so die Zerrissenheit des Weihnachtsfestes versöhnen? Blickrichtung geändert? Weg von der Geburt - hin zum Kreuz. Und nur eine Frage: Wer komm da eigentlich zur Welt?
Click! Es ist Christus, der das Kreuz trägt und gleichzeitig eine Perspektive öffnet, in der Leiden und Tod ihre Macht verlieren.
Click-Aus-Herunterfahren! Ich sollte mein Verhalten wirklich überdenken. Und dafür sorgen, dass diese Perspektive Christi eine echte Wirklichkeit wird.
Amen.
Christian Plitzko