"Soul Play" soll Lust auf Musik machen
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„Wie macht man das?“ Marco Knichala kennt diese Frage gut. Der Popkantor gibt im Kirchenkreis Schaumburg regelmäßig Workshops und Übungsabende für Bands und Chöre. „Immer wieder stellen mir Menschen hinterher die Frage, wie sie sich auf ihrem Instrument weiter verbessern können“, sagt Knichala. Der hauptberufliche Musiker hilft, wo und wie er kann - aber es bleibt eine nicht lösbare Aufgabe, allen ehrenamtlich Musizierenden bei Bass, Gitarre oder Drums sämtliche Kniffe zu zeigen.
Knichala hatte eine Idee: die Online-Plattform „Soul Play“, auf der Musikinteressierte sich auf unterschiedlichen Niveaus in ihrer eigenen Geschwindigkeit weiterbilden können. Zwei Jahre wurde das Projekt geplant, 2018 gab die Synode der Landeskirche grünes Licht für die Finanzierung. Ein halbes Jahr dauerte die Produktion der Videos, seit einigen Tagen ist die Website nun verfügbar. Zum Start stehen 100 Lern-Videos und begleitendes Material für Piano, Gitarre, Bass und Schlagzeug bereit. Wer in seiner Gemeinde regelmäßig Musik macht, kann sich anmelden und loslegen. Die Landeskirche Hannovers ist die erste Landeskirche, die eine solche Plattform anbietet.
Die Tutorials helfen auf vielen musikalischen Ebenen. Wie spielt man eine rockige Klavierbegleitung? Wann ist Blues ein gutes Stilmittel? Wie gelingt an den Drums der perfekte Rhythmus? Anfänger können etwa auf der Gitarre Schritt für Schritt zum Könner werden: Vom generellen Umgang mit dem Instrument bis hin zu Fingerpicking oder Powerchords zeigen die Tutorials, wie es geht. Die intensiven Einheiten von fünf bis 15 Minuten können jederzeit und überall abgerufen werden, auf passenden PDFs können die Einheiten nachgelesen werden. Und wer dann noch Fragen hat, kann sich bei den Projektverantwortlichen melden.
Etwa beim musikalischen Leiter von „Soul Play“, Popkantor Til von Dombois. Oder bei Projektleiter Andreas Hülsemann, dem Geschäftsführer des Netzwerks Popularmusik in der Landeskirche Hannovers. Auch Bettina Gilbert, im Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik in Hildesheim zuständig für den Bereich Popularmusik, begeistert sich für „Soul Play“: „Vieles kann man in Kursen und Seminaren eben nur anreißen. Jetzt können wir unseren Teilnehmern sagen: Geht auf Soul Play!“ Die Plattform soll Gilbert zufolge keine Konkurrenz für die bestehenden Ausbildungen und Angebote darstellen: „Sie knüpft an die Arbeit der Kirchenmusiker und Popkantoren an und ergänzt sie“. Man wolle auch diejenigen weiterbilden, die bislang vor allem an der Orgel musiziert haben - und einfach allen „Lust auf Musik machen“.
Pressestelle der Landeskirche Hannovers