Über Grenzen hinweg
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Kirche ehrt Theatermacher und Performance-Künstler mit Kulturpreis - Landesbischof Meister: Kirche und Kultur haben viel gemeinsam
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister hat am Dienstag in Hildesheim den vierten Kulturpreis der hannoverschen Landeskirche vergeben. Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an den Theater-Verein "Forum für Kunst und Kultur" aus Heersum bei Hildesheim. Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis bekam das Kollektiv YUP ("Young Urban Performances") aus Osnabrück. "Damit setzt unsere Landeskirche ganz klar das Signal, dass Kirche und Kultur viel miteinander zu tun haben", sagte Meister am Rande eines Festaktes in der Hildesheimer St. Michaeliskirche. "Und zwar nicht irgendwie zufällig, sondern bewusst."
Das Forum für Kunst und Kultur wurde für seine jährlichen Sommerspiele unter freiem Himmel geehrt, bei denen seit 1991 jeweils Dörfer aus der Region zu Bühnen und Kulissen werden. Das dialogisch konzipierte Landschaftstheater habe sich weit über die regionalen Grenzen hinaus zu einem Erfolgsmodell abseits der klassischen Bühnen entwickelt, urteilte die zehnköpfige Jury. Das Forum schöpfe die Ideen für seine Stücke aus der Geschichte und den Gegebenheiten vor Ort und im Dialog mit den Menschen in der Region, die so zu Beteiligten der Stücke würden. In diesem Jahr inszeniert der Verein unter dem Titel "Vlad" Vampirgeschichten rund um das alte Schloss in Wrisbergholzen.
Die 2017 gegründete Gruppe YUP überzeuge durch ihr "stringentes Engagement" für die Performance-Künste, hieß es. In nur drei Jahren habe sie ein internationales Festival in Osnabrück etabliert. Zu der Gruppe gehören sieben Studentinnen der Kunst, Geschichte und Theologie sowie weiterer Fächer.
Beide Gruppen schafften es, über die Grenzen von Generationen und Milieus hinweg ihr Publikum zu begeistern, sagte die Jury-Vorsitzende und Kuratorin Stefanie Sembill von der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund in Berlin. Dabei würden eingefahrene Verhaltensweisen und starre Denkweisen durchlässig. Für den Preis hatten die Juroren 37 Vorschläge aus den Sparten Fotografie, Literatur und Tanz sowie Bildende und Darstellende Künste gesichtet. 29 kulturelle "Scouts" hatten Empfehlungen ausgesprochen. Der Preis wird seit 2010 alle drei Jahre vergeben.