Startseite Archiv Tagesthema vom 12. Mai 2019

Weisheit der Schöpfung

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Andacht zum Sonntag Jubilate

Leichtfüßig begegnet uns die Weisheit in der guten Schöpfung Gottes. Spielerisch wird sie geschildert in den Versen der Sprüche. Und oft stehen wir staunend vor den kleinen und großen Wundern der Schöpfung, die so weise geschaffen ist.

Gleichzeitig sind wir immer Suchende: Nach der Weisheit in dem, was wir tun oder eben auch nicht tun. Wir ringen um die richtigen Wege, wägen ab, streiten, schließen Kompromisse. Und sind so oft weit enfernt von der spielerischen Leichtigkeit und Klarheit der Weisheit, die uns in Gottes Schöpfung begegnet.

Die kleinen und großen Funken der Weisheit in der Schöpfung um uns herum erzählen uns von der Weite und Vielfalt der Gedanken und Träume, von Vertrauen und Geborgenheit, von Liebe und Angenommensein, vom Werden und Sein vor Gott. Unsere Herausforderung ist es, diese Funken der Weisheit wahrzunehmen und im Vertrauen darauf unser Leben, unser Tun und Lassen, zu gestalten.

Papst Franziskus schreibt in seiner Enzyklika Laudato si:

Allmächtiger Gott,
der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist
und im kleinsten deiner Geschöpfe,
der du alles, was existiert,
mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,
damit wir das Leben und die Schönheit hüten.

Überflute uns mit Frieden,
damit wir als Schwestern und Brüder leben
und niemandem schaden.

Gott der Armen,
hilf uns die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde,
die so wertvoll sind in deinen Augen,
zu retten.
Heile unser Leben,
damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung.

Lehre uns den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind
mit allen Geschöpfen auf unserem Weg
zu deinem unendlichen Licht.

Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
Ermutige uns bitte in unserem Kampf
für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.

Amen

Themenraum
Bild: nanoom/Pixabay,com

Der Bibeltext

Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.

Als die Tiefe noch nicht war, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.

Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über der Tiefe, als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich beständig bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.

So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten! Hört die Zucht und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore!

Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom Herrn. Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.

Sprüche 8, 22-36
bibel_blumen
Bild: Wiebke Ostermeier/lichtemomente.net